Biogas aus Pferdemist: Doktorandin der TU Hamburg geht online ins Rennen um Forschungsgelder

27.11.2012 - Deutschland

Einen – noch– höchst ungewöhnlichen Weg zur Forschungsfinanzierung beschreitet Saskia Oldenburg. Die Doktorandin der TU Hamburg wirbt im World Wide Web um Spendengelder in Höhe von 10 000 Euro für die Forschung und den Bau einer Anlage zur Aufbereitung von Pferdemist für die Biogasproduktion. Sie gehört damit zu den ersten deutschen Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern, die es wagen, mit dieser relativ neuen Methode der Geldbeschaffung, dem so genannten Crowdfunding, ihr Forschungsprojekt zu verwirklichen.

Die 28-Jährige ist guten Mutes, Internetnutzer überzeugen zu können, in ihrem Fall in die Wissenschaft zu investieren. Mit 5 Euro gehört man bereits zum Kreis ihrer Kapitalgeber. Bei einem Einsatz zum Beispiel von 500 Euro winkt dem Spender ein in Acrylglas gegossener Pferdeapfel als Dankeschön.

Ob die Aufbereitungsanlage für die energetische Nutzung von Pferdemist später einmal tatsächlich im industriellen Maßstab gebaut und danach in jeder Biogasanlage angeschlossen und zum Einsatz kommen wird, steht und fällt mit der Spendenbereitschaft der Internetnutzer. „Die Uhr läuft – bis zum 20. Februar 2013. „Nur wenn die 10.000 Euro auch tatsächlich zusammenkommen, fangen wir an, den Prototyp im Technikumsmaßstab zu bauen“, sagt Saskia Oldenburg.

Saskia Oldenburg ist optimistisch, und hofft mit Spendengeldern den Prototyp einer Aufbereitungsanlage für Pferdemist konstruieren und bauen zu können. In dieser würden dann Pferdeäpfel von Stroh, Sand, Hufeisen und anderen Stoffen getrennt werden. Grundsätzlich könnte eine solche Anlage auch für die Verwandlung anderer, bisher nicht nutzbarer Substrate in umweltfreundliche Energie genutzt werden. „Das Ziel ist die Entwicklung eines Aufbereitungskonzepts für Pferdemist, welches die (Co-)Vergärung in einer konventionellen Biogasanlage ermöglicht. So wird es möglich, den Pferdemist direkt in die Biogasanlage einzubringen, ohne die Technik kostenintensiv anzupassen.“

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