Wissenschaftspreis für Durchbruch mit neuer Titankammer in der Gewebezüchtung
Neuartige Titankammer hilft Knochen durch Gewebezüchtung zu ersetzen
Der „Durchbruch“ bei der Gewebezüchtung gelang den Erlanger Forschern aber schließlich durch den Einsatz einer neuartigen perforierten Titankammer, die eine zusätzliche Gefäßneubildung (Vaskularisation) von außen ermöglichte. Die Titankammer für die Gewebezüchtung war zusammen mit Materialwissenschaftlern der Technischen Fakultät der FAU konstruiert worden. „Dr. Arkudas konnte damit jetzt erstmals zeigen, dass die Gefäße, die von außen durch die Poren der Titankammer in das Gewebe einsprießen, Anschluss an die neu gebildeten Gefäße aus dem AV-Loop erhalten, sodass eine Transplantation auch dieser Gefäße anhand der Gefäßschleife möglich ist“, erläuterte Horch. „Dies ist entscheidend, da beim Menschen die neu gezüchteten Gewebe zunächst an einer anderen Stelle im Körper vorbereitet werden sollen, bevor sie dann in den Gewebedefekt, der durch Bestrahlung, Unfall oder Infektion vorgeschädigt ist, mit Anschluss an die Durchblutung transplantiert werden.“
Ein weiterer Vorteil der Titankammer sei die mögliche Kombination mit der operativen Versorgung von Knochendefekten (Osteosyntheseverfahren). Die Transplantation von gezüchteten Knochengeweben in Knochendefekte werde derzeit näher erforscht. Horch: „Sollten mithilfe der Titankammern Knochendefekte heilen, sind die plastischen Chirurgen aus Erlangen dem Ziel, Gewebedefekte mittels individuell geformter und dem jeweiligen Bedarf angepasster durchbluteter Gewebekonstrukte auszuheilen, wieder einen entscheidenden Schritt näher gekommen.“
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