Pharmaindustrie und NGOs erzielen Fortschritte in der Bekämpfung vernachlässigter Tropenkrankheiten
Erfolgreiche privat-öffentliche Partnerschaften sollen den privaten und öffentlichen Sektor zu stärkerem Engagement ermutigen
Weltweit sind über 1,4 Milliarden Menschen mit NTD infiziert, darunter 500 Millionen Kinder. Damit belasten diese Krankheiten die Weltgesundheit stärker als Malaria und Tuberkulose. NTD können mit schweren Folgen wie Erblindung, massiven Schwellungen an Armen und Beinen, akuter Mangelernährung, Anämie und Schwangerschaftskomplikationen einhergehen. Zudem tragen diese Krankheiten durch Fehlzeiten bei Schulkindern und Produktivitätsminderung bei Arbeitnehmern in starkem Maße zur Armut bei. In den letzten Jahren haben zivilgesellschaftliche Organisationen, staatliche Stellen und der Privatsektor Maßnahmen ergriffen, um mehr Aufmerksamkeit auf NTDs zu lenken und die Forschung und Entwicklung für bessere Behandlungsmöglichkeiten zu intensivieren.
"Seit Beginn der ersten Initiative zur Kontrolle und Ausrottung der Flussblindheit in Afrika, Süd- und Mittelamerika im Jahr 1987 sind bei zahlreichen Programmen zur Bekämpfung von NTD deutliche Fortschritte zu verzeichnen. Die Arzneimittelspenden der forschenden Pharma-Unternehmen haben in ganz entscheidender Weise zu diesem Fortschritt beigetragen", erläuterte Dr. Cornelius Erbe, Geschäftsführer Strategie und Internationales des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa). "Unsere Branche hat in der 'London Declaration' vom Januar 2012 weitreichende Zusagen gemacht, sich für die Bekämpfung oder Ausrottung von mindestens zehn NTD bis 2020 zu engagieren. Zudem entwickeln die Unternehmen im Rahmen von Entwicklungspartnerschaften zunehmend neue Impfstoffe und Arzneimittel gegen NTD."
Bei dem Workshop wurden die seit der 'London Declaration' erzielten Fortschritte evaluiert, darunter die Arzneimittelspenden pharmazeutischer Hersteller, die staatliche Unterstützung für NTD-Programme sowie neue Initiativen im Bereich Forschung und Entwicklung. Die Teilnehmer sprachen auch über die Notwendigkeit neuer Partnerschaften zwischen dem Privatsektor und Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs) zur Erarbeitung von Behandlungsmodellen, die die endemischen Länder letztlich in die Lage versetzen sollen, ihre NTD-Programme selbst umzusetzen.
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