Gibt es bald Medikamente gegen Depression oder Demenz?
Hirnforschertagung in Magdeburg stellt Weichen
„Die Methode ist reif für die Erprobung im Rahmen klinischer Fragestellungen“, fasst Dr. Martin Walter, Kongresspräsident des 3. Resting State Meetings und Wissenschaftler am Leibniz-Institut für Neurobiologie in Magdeburg zusammen. Drei Tage lang diskutierten Wissenschaftler aus der Neurobiologie und der Medizin über Ihre Erfahrungen mit der sogenannten Resting State Methode (fMRT). Dabei handelt es sich um eine noch recht neue spezielle Art der funktionellen Bildgebung, die den Ruhezustand des Gehirns abbildet. Das heißt, der Patient hat entweder die Augen geschlossen oder schaut auf einen vorher festgelegten Punkt. So ist es möglich das Gehirn beim „Nichtstun“ zu beobachten und Netzwerke zu identifizieren, die bei Aktivitäten des Probanden nicht sichtbar sein würden. So kann beispielsweise dargestellt werden, wie unterschiedlich das Gehirn bei gesunden im Gegensatz zu beispielsweise Wachkomapatienten sowie depressiven oder schizophrenen Patienten arbeitet. „Wir hier in Magdeburg konzentrieren uns jetzt speziell auf die Depression, im Besonderen die therapieresistente Depression. Mit der Resting State Methode können wir viel gezielter ins Gehirn schauen und möglicherweise in einem nächsten Schritt auch Medikamente entwickeln, die den Patienten besser helfen können“, erklärt Walter weiter.
Rund 400 Forscher unter anderem aus den USA, Italien, Spanien, Japan und Deutschland hatten sich in Magdeburg versammelt, um die neuesten, meist noch unveröffentlichten Ergebnisse im Umgang mit der Resting State Methode vorzustellen und zu diskutieren.
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