Frost & Sullivan prognostiziert Wachstum im Europamarkt für Impfstoffe

Technologische Innovationen und Entwicklung neuer Impfstoffe verschiebt Fokus der Industrie von Prophylaxe auf Therapie

19.09.2012 - Großbritannien

Im Europamarkt für Impfstoffe werden signifikante Wachstumsraten erwartet. Grund dafür ist der zunehmende Fokus der Impfstoffentwickler auf neuartige Technologien sowie die Tatsache, dass potenzielle Impfstoff-Kandidaten in der Spätphase weiterentwickelt werden und in die Kommerzialisierungsphase eintreten. Impfstoffe der nächsten Generation, wie zum Beispiel essbare Impfstoffe auf Pflanzenbasis, könnten zudem einen erheblichen Einfluss auf die Impfstoffentwicklung haben.

Laut einer aktuellen Studie von Frost & Sullivan erwirtschaftete der europäische Markt für Impfstoffe im Jahr 2011 einen Umsatz von 6,36 Milliarden US-Dollar und wird bis zum Jahr 2018 bei einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 9,6 Prozent auf 12,05 Milliarden US-Dollar anwachsen.

Das hohe Mass an dringendem medizinischen Bedarf im Hinblick auf Krankheiten wie AIDS, Malaria oder Tuberkulose, die jedes Jahr Millionen von Menschen betreffen und dafür sorgen, dass die Ausgaben im medizinischen Bereich weiter ansteigen, liefern ein erhebliches Wachstumspotenzial und noch nicht genutzte Möglichkeiten im Markt. Hierdurch werden zudem weitere Aktivitäten in Forschung und Entwicklung sowie staatliche Unterstützungsprogramme zur Impfstoffentwicklung angeregt.

„Das zukünftige Wachstum in der Impfstoffindustrie wird voraussichtlich angekurbelt vom Segment der Impfstoffe für Erwachsene,“ lautet die Einschätzung von Frost & Sullivan Senior Research Analystin, Aiswariya Chidambaram. „Die enormen Erfolgsraten der vor nicht allzu langer Zeit lancierten Grippe- sowie HPV-Impfstoffe haben die Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer auf Impfstoffe für Erwachsene gelenkt. Die grosse Mehrheit der Impfstoffe in der Pipeline sind neuartige, innovative Vakzine, basierend auf neuen Antigenen ausgerichtet auf Malaria, Tuberkulose, Dengue-Fieber, Allergien sowie Herpes.“

Allerdings stellt sich die Vorannahme der notwendigen Kapazitäten auch weiterhin als Hauptherausforderung für Impfstoffhersteller dar, besonders im Zusammenhang mit Pandemien. “Spekulative Annahmen in Bezug auf die Impfstoff-Produktionskapazitäten angesichts unerwarteten Bedarfs, wie zum Beispiel bei Pandemien, Epidemien oder im Fall von Bioterrorismus, werden voraussichtlich einen enormen Einfluss auf das Wachstum, aber auch auf die Versorgung durch Impfstoffhersteller in Europa haben,“ so Chidambaram weiter. „Die Hersteller stehen unter dem Druck, grosse Mengen an Impfstoffen als Vorrat bereit zu halten, was mit der Beschaffung von Impfstoffen und damit verbundenen Ausschreibungen zusammenhängt, damit sie keine eventuellen Geschäftsmöglichkeiten verpassen.“

Eine akkurate Einschätzung des Kapizitätsbedarfs und der Produktdifferenzierung ist daher für Marktteilnehmer essentiell, um einen stabilen Anteil des Marktes zu gewinnen.

“Der europäische Markt ist stark fragmentiert. Player im Markt müssen daher eine akkurate Vorhersage der Herstellungskapazitäten vornehmen und den globalen Bedürfnissen im Falle einer Notsituation gerecht werden. Nur so bleiben sie der Konkurrenz voraus und verhindern eine Überkapazität bzw. fehlende Auslastung,“ schliesst Chidambaram.

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