PAION erhält EUR 0,7 Mio. Förderung vom BMBF für die Erforschung von Thrombomodulin-Mutanten
Hyperfibrinolyse ist ein Gerinnungsdefizit, welches Instabilität von Blutgerinnseln und ihre vorzeitige Auflösung zur Folge hat. Bei Patienten mit Hämophilie ist dies die Ursache von wiederkehrenden oder, nach initialer Blutstillung, verzögerten Blutungen (als größte Komplikation). Auch ohne Hämophilie kann eine solche Störung zu Blutverlusten und der Notwendigkeit von Transfusionen bei Patienten führen, die nach einer Operation oder einer schweren Verletzung auf der Intensivstation behandelt werden. Die Korrektur der Hyperfibrinolyse durch Solulin und seine Mutanten ist auf die Aktivierung von 'Thrombin Activatable Fibrinolysis Inhibitor' (TAFI) zurückzuführen. Die Neuheit des Ansatzes liegt in einer spezifischen TAFI-Aktivierung zur Reduzierung oder Vermeidung dieser Gerinnungsstörung.
Im Rahmen der Förderung erfolgt in einem ersten Schritt die Herstellung mehrerer Leitsubstanzen. Schließlich sollen eine oder mehrere Varianten in einem präklinischen Entwicklungsprogramm für die klinische Erprobung qualifiziert werden. Insgesamt ist dabei ein Gesamtbudget in Höhe von EUR 1,4 Mio. veranschlagt, wovon 50% (EUR 0,7 Mio.) bis zum Laufzeitende des Projektes Ende 2014 durch das BMBF gefördert werden.
Aufgrund des frühen Stadiums der Erforschung der Thrombomodulin-Mutanten erfolgt diese unabhängig von der derzeit laufenden klinischen Phase-Ib-Studie mit Solulin in der Indikation Hämophilie. Erste Ergebnisse aus dieser Studie werden noch in diesem Jahr erwartet.
Dr. Mariola Söhngen, Chief Medical Officer bei PAION kommentiert: 'Die Finanzierung dieser Innovation durch das BMBF ermöglicht es uns, dass gewonnene Know-how mit Solulin in Zeiten begrenzter Finanzierungsmöglichkeiten zu nutzen. Die Thrombomodulin-Mutanten haben das Potenzial, ein medizinisches Problem (Hyperfibrinolyse) mit einem neuen Mechanismus, der von einem menschlichen Protein (Thrombomodulin) abgeleitet ist, zu beheben. Da diese neue Behandlungsmethode ein medizinisches Problem in der Intensivmedizin adressiert, könnten eventuelle Wirkstoffkandidaten auch einen prominenten Platz in unserem wachsenden Anästhesie-Portfolio finden.'
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