Genetische Ursache für Fehlbildung der Haut entdeckt
Regensburger Wissenschaftler identifizieren Auslöser des Nävus sebaceus
Regensburger Wissenschaftlern des Universitätsklinikums ist es nun gelungen, die genetische Ursache des Nävus sebaceus zu identifizieren. Dr. Leopold Größer und Prof. Dr. Christian Hafner aus der Klinik und Poliklinik für Dermatologie am Universitätsklinikum Regensburg (Direktor: Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Landthaler) konnten zeigen, dass Mutationen in zwei bereits seit langem bekannten Genen (HRAS und KRAS) die Fehlbildung verursachen. Diese Mutationen liegen dabei in einem sogenannten Mosaik vor. Darunter versteht man, dass die Mutationen erst im Laufe der Entwicklung des Embryos in einer Zelle im Mutterleib auftreten. Während der Entwicklung des Embryos teilt sich diese mutierte Zelle weiter, dabei tragen dann alle „Nachkommen“ die gleiche Mutation wie ihre Mutterzelle, während die übrigen Zellen im Körper diese Mutation nicht aufweisen. Die Wissenschaftler aus der Hautklinik des UKR konnten zeigen, dass die von ihnen gefundenen Mutationen nur im Bereich der Fehlbildung zu finden sind, nicht jedoch in gesunder Haut.
In einem kleinen Teil der Fälle, wenn die Mutation sehr früh in der Entwicklung auftritt, können jedoch neben der Haut auch andere Organe betroffen sein. Dann liegt das sogenannte Schimmelpenning-Syndrom vor, bei dem die betroffenen Patienten neben einem Nävus sebaceus auch schwere Fehlbildungen im Bereich des Gehirns, des Auges und des Skelettsystems aufweisen können. Bei diesen Patienten konnten die Forscher ebenfalls die entsprechenden Mutationen in den Genen HRAS und KRAS nachweisen.
Die Identifizierung der genetischen Ursache durch die Regensburger Wissenschaftler ermöglicht es nun, die Entstehung der Fehlbildungen besser zu verstehen. Durch die Anwendung von Medikamenten, die sich im Moment in der Entwicklung befinden, können die Auswirkungen der Mutationen abgeschwächt werden. Dadurch besteht die Hoffnung, dass auch bei Patienten mit Schimmelpenning-Syndrom in Zukunft möglicherweise eine Linderung der Krankheitssymptome erreicht werden kann.
Die Forschungsergebnisse der Arbeitsgruppe von Prof. Christian Hafner, zu denen auch Kooperationspartner aus den Instituten für Humangenetik sowie Mikrobiologie und Hygiene des Universitätsklinikums Regensburg sowie aus Göttingen, den Niederlanden und Spanien beigetragen haben, wurden nun im Fachjournal „Nature Genetics“ veröffentlicht
Originalveröffentlichung
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