4SCs Autoimmun-Wirkstoff Vidofludimus zeigt überzeugende präklinische Daten in Nierentransplantationsmodell
Die jetzt veröffentlichen Daten in Transplantation zeigen, dass mit Vidofludimus behandelte Ratten nach einer Nierentransplantation signifikant höhere Überlebensraten zeigten als die mit Placebo behandelten Tiere (p < 0,001). Dieser Effekt ging mit weniger schwerwiegenden histologischen Merkmalen einer akuten Nierenabstoßung innerhalb von drei und fünf Tagen nach der Transplantation einher: In der mit Vidofludimus behandelten Gruppe war die Einwanderung von Zellen der körpereigenen Immunabwehr in das transplantierte Gewebe (interstitielle und perivaskuläre Infiltrationen) wie auch die beobachtete Entzündung der Nierenkanälchen (Tubulitis) im Vergleich zur Placebo-Gruppe deutlich geringer. Zusätzlich zeigten sich in der Vidofludimus-Gruppe fünf Tage nach der Transplantation geringere Mengen des proinflammatorischen Botenstoffs IL-17 verglichen mit den Placebo-behandelten Tieren.
Da in der Vergangenheit viele in der Transplantationsmedizin verabreichte Immunsuppressiva toxische Effekte auf die Nieren gezeigt haben, wurden die Auswirkungen von Vidofludimus auf die Nierenfunktion in einem präklinischen Modell untersucht. In diesem sog. Nierenrestmodell (remnant kideny model nach 5/6 Nephrektomie) zeigte Vidofludimus, dass es positive Effekte auf die Nierenzellen hat und bestimmte Nierenfunktionen verbessert. Im Einzelnen verringerte Vidofludimus im Vergleich zum Placebo die sog. Proteinurie (Existenz von Proteinen im Urin als Anzeichen einer gestörten Nierenfunktion), die sog. Glomerulo-Sklerose (krankhafte Verhärtung des Nierenkörperchens) und die Nierengewebsfibrose (krankhafte Vermehrung des Nierengewebes). Im Allgemeinen reduzierte Vidofludimus die Eindringung von Immunzellen (T-Lymphozyten und Makrophagen) ins Nierengewebe und verursachte dort eine signifikante Reduktion des Niveaus des entzündungsfördernden Bo tenstoffs IL-17. Diese Erkenntnisse weisen darauf hin, dass diese Mechanismen wahrscheinlich verantwortlich für die Vermeidung der akuten Abstoßung nach einer Nierentransplantation waren.
Dr. Ulrich Dauer, Vorstandsvorsitzender der 4SC AG, kommentierte: 'Diese in der renommierten wissenschaftlichen Fachzeitschrift Transplantation veröffentlichten neuen präklinischen Daten im Nierentransplantationssmodell demonstrieren eindrucksvoll das breite Potenzial von Vidofludimus als mögliche neue Therapie von Autoimmunerkrankungen und bei chronischen Entzündungen. Die Daten belegen, dass Vidofludimus im präklinischen Modell nach Nierentransplatation die Überlebenszeit verlängerte und die Befunde akuter Organabstoßung verbesserte. Vidofludimus erscheint daher als ein vielversprechender immunmodulatorischer Wirkstoff auch im Bereich der Transplantationsmedizin. Da die gute Verträglichkeit von Vidofludimus bereits in mehreren klinischer Studien belegt wurde, könnte die erfolgreiche klinische Entwicklung von Vidofludimus in der Transplantationsmedizin eine weitere Behandlungsoption für die Zukunft darstellen. Die Ergebnisse bestärken uns abermals in unserem Bestreben, nun eine klinische Phase-IIb-Studie in chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen durchzuführen, die wir derzeit in Gesprächen mit Zulassungsbehörden und potenziellen Partnern vorbereiten.'