Indien: Die fetten Jahre sind vorbei
Geringeres Wirtschaftswachstum, höheres Leistungsbilanzdefizit
Politische Instabilität hemmt wirtschaftliche Reformen
Die chronisch schlechte Haushaltslage trübt die konjunkturellen Aussichten des Schwellenlands zusätzlich ein. Das Haushaltsdefizit fiel im Fiskaljahr 2011/2012 mit 8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) höher aus als geplant. Die öffentlichen Schulden in Höhe von 66 Prozent des BIP werden fast ausschließlich auf dem Inlandsmarkt refinanziert, und für die öffentlichen Zinszahlungen muss fast ein Viertel der gesamten Staatseinnahmen aufgewendet werden. "Diese alarmierenden Zahlen zwingen die Regierung, ihren Konsolidierungskurs fortzusetzen. Sie muss ihre Einnahmen massiv erhöhen, um die Ausgaben für Infrastruktur, Bildung und Armutsbekämpfung stemmen zu können", sagt Christoph Witte. "Angesichts der wirtschaftlichen Lage schreitet dieser Prozess allerdings nur langsam voran." Auch der politische Stillstand im Land wirkt sich negativ auf die Wirtschaftsreformen aus. Durch Differenzen in der Regierungskoalition UPA (United Progressive Alliance) werden nur noch wenige Gesetzesentwürfe gebilligt. "Dies dürfte die notwendigen Strukturreformen bis zu den nächsten nationalen Parlamentswahlen 2014 hinauszögern", so Christoph Witte. Trotz der politischen Instabilität stuft Delcredere das kurzfristige politische Risiko Indiens derzeit als gering ein (Länderkategorie 2).
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