Merck gibt Einzelheiten seines Effizienzsteigerungsprogramms für Merck Serono bekannt
Merck hat vor, sich in den nächsten zwei Jahren primär auf organisatorische Veränderungen und die Optimierung seiner Kostenstrukturen in allen Geschäftsbereichen zu konzentrieren. Ziel dieses Programms ist die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit von Merck. Dazu will das Unternehmen die Profitabilität und Effizienz seiner Sparten auf Wettbewerbsniveau anheben. Merck sieht bis zum Abschluss seines Effizienzsteigerungsprogramms weder größere Desinvestitionen innerhalb seines Portfolios noch transformierende Akquisitionen vor. Das Unternehmen will dagegen führende Marktpositionen ausnutzen, um sein organisches Wachstum zu optimieren, dabei aber auch weiterhin ergänzende Zukäufe abschließen.
Karl-Ludwig Kley, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Merck, sagte hierzu: „Merck muss sich bislang nicht gekannten Marktveränderungen und zunehmendem Wettbewerb in wichtigen Produktbereichen stellen. Gegenwärtig sind wir in der vorteilhaften Lage, dass wir diesen Herausforderungen aus einer Position der relativen Stärke heraus begegnen können. Wenn wir jetzt nicht sehr schnell reagieren, werden wir diese Probleme von einer viel schwächeren Ausgangsposition angehen müssen. Auch wenn wir uns zuerst auf unsere größte Sparte Merck Serono konzentrieren, wird das Effizienzsteigerungsprogramm alle Geschäftsbereiche in allen Regionen einbeziehen. Wir sind überzeugt, dass wir mit diesem Programm den Grundstein für Merck legen, zukünftige Wachstumschancen besser ausschöpfen zu können.”
Das Unternehmen stellt erstmals eine mittelfristige Prognose einschließlich der Finanzziele bis zum Geschäftsjahr 2014 vor. Das Unternehmen rechnet gegenwärtig mit einem Anstieg der Umsatzerlöse (ohne Lizenz- und Provisionserlöse) der Merck-Gruppe von 9.906 Mio € in 2011 auf rund 10.350 Mio € bis 10.700 Mio € (+4% bis 8%) in 2014. Das EBITDA vor Sondereinflüssen, das sich im Geschäftsjahr 2011 auf 2.729 Mio € belief, sollte 2014 eine Größenordnung von rund 3.000 Mio € bis 3.200 Mio € (+10% bis 17%) erreichen. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen dürfte sich von 27,5% in 2011 auf rund 29% bis 30% in 2014 erhöhen und für das Ergebnis je Aktie (Earnings per Share) vor Sondereinflüssen wird ein Wert zwischen rund 8,20 € und 9,00 € (+20% bis 32%) in 2014 prognostiziert.
Merck Serono
Bei der Sparte Merck Serono liegen die Prioritäten auf der Erreichung der Ziele des Effizienzsteigerungsprogramms, der Steigerung der F&E-Produktivität, Stärkung der Pipeline durch eigene Forschung und frühe Einlizenzierung sowie Maximierung der Rendite aus dem gegenwärtigen Portfolio. Merck Serono wird sich noch stärker auf biologische Arzneimittel konzentrieren, Investitionen außerhalb Europas tätigen und die Präsenz in der Onkologie erweitern, wenn neue Produkte zugelassen werden.
Mit dem jüngst begonnenen Effizienzsteigerungsprogramm will Merck 2014 innerhalb von Merck Serono jährliche Nettoeinsparungen in Höhe von 300 Mio € erzielen.
Hiervon sollen 180 Mio € in Commercial Operations eingespart werden und so die Aufwendungen für Marketing, Vertrieb und Verwaltung (SG&A) senken. Um dies zu erreichen, sollen die Kosten der Konzernzentrale gesenkt, Doppelfunktionen in der gesamten Sparte gestrichen, Verwaltung und Marketing verschlankt und gleichzeitig die Organisation globaler aufgestellt werden. Im Jahr 2011 lag der Anteil von Merck Serono an den konzernweiten SG&A-Aufwendungen bei 66%.
Die geplante Schließung des F&E-Kompetenzzentrums in Genf, das Senken infrastruktureller F&E-Kosten an anderen Standorten sowie das Streichen von Doppelfunktionen sollen bis 2014 zu weiteren Nettoeinsparungen von 120 Mio € führen. Im Jahr 2011 lag der Anteil von Merck Serono an den konzernweiten F&E-Aufwendungen bei 81%. In Zusammenhang mit dem Effizienzsteigerungsprogramm werden in den Geschäftsjahren 2012 bis 2014 für Merck Serono einmalige Gesamtkosten in Höhe von etwa 600 Mio € anfallen.
Diese Kosteneinsparungen werden die Profitabilität von Merck Serono verbessern. Die Umsatzerlöse von Merck Serono, die sich im Geschäftsjahr 2011 auf 5.564 Mio € beliefen, sollten 2014 eine Größenordnung von rund 5.700 Mio € bis 5.900 Mio € (+2% bis 6%) erreichen. Beim EBITDA vor Sondereinflüssen erwartet das Unternehmen eine Steigerung von 1.569 Mio € in 2011 auf einen Wert zwischen rund 1.800 Mio € und 1.900 Mio € (+15% bis 21%) in 2014.
Consumer Health
Bei der Sparte Consumer Health liegt der Schwerpunkt auf der Verbesserung ihrer Profitabilität in 2012 und 2013 und dem Erzielen eines branchenüblichen Wachstums. Außerdem wird die Sparte ihre Präsenz in Kernmärkten einschließlich Asien verstärken. Zu den Kosteneinsparungsmaßnahmen zählen das Senken der Personalkosten, weniger Werbeaktivitäten und der Rückzug aus unprofitablen Märkten. Die Umsatzerlöse von Consumer Health, die sich im Geschäftsjahr 2011 auf 494 Mio € beliefen, sollten 2014 eine Größenordnung von rund 500 Mio € bis 530 Mio € (+1% bis 7%) erreichen. Beim EBITDA vor Sondereinflüssen erwartet das Unternehmen eine Steigerung von 59 Mio € in 2011 auf einen Wert zwischen rund 75 Mio € und 90 Mio € (+27% bis 53%) in 2014.
Performance Materials
Die Sparte Performance Materials wird sich auf die Einführung neuer Flüssigkristallprodukte und die Verbesserung vorhandener Technologien konzentrieren. Weitere Schwerpunkte sind das Wachstum in neuen Geschäften wie den Leuchtdioden und reaktiven Mesogenen sowie operative Verbesserungen bei der Geschäftseinheit Pigments. Unter der Annahme negativer Nettopreis-Effekte und des Ausbleibens von wichtigen neuen Technologien dürften sich die Umsatzerlöse von Performance Materials von 1.465 Mio € in 2011 auf etwa 1.500 Mio € in 2014 erhöhen. Beim EBITDA vor Sondereinflüssen wird ein Ergebnis zwischen rund 620 Mio € und 680 Mio € (-9% bis 0%) in 2014 erwartet.
Merck Millipore
Die Sparte Merck Millipore wird weiterhin organische Umsatzzuwächse erzielen und zielgerichtete Zukäufe als Ergänzung zum organischen Wachstum tätigen. Die Sparte erwartet attraktive Zuwächse in Asien und kundenseitig ein höheres Produktionsvolumen bei biologischen Arzneimitteln. Als weiterer Schwerpunkt sollen sich die höheren Aufwendungen für F&E und SG&A in Erträgen niederschlagen. Bei den Umsatzerlösen von Merck Millipore erwartet das Unternehmen eine Steigerung von 2.383 Mio € in 2011 auf einen Wert von rund 2.650 Mio € bis 2.750 Mio € (+11% bis 15%) in 2014. Das EBITDA vor Sondereinflüssen dürfte sich von 561 Mio € in 2011 auf einen Wert von rund 620 Mio € bis 650 Mio € (+11% bis 16%) erhöhen.