Wissenschaftler identifizieren Signal-Eiweiß, das chromosomale Fehlbildungen verhindert
Damit im menschlichen Körper Keimzellen, also Eizellen oder Spermien, entstehen, muss mittels der Reifeteilung (Meiose) die Zahl der Chromosomen halbiert werden. Dazu müssen sich aber im Vorfeld die in den Körperzellen vorhandenen Chromosomenpaare, von denen jeweils eines von Mutter und Vater stammt, miteinander verbinden. Dabei werden auch Teile der Chromosomen ausgetauscht, wodurch die genetische Vielfalt gefördert wird. Die Zellteilung darf erst fortgesetzt werden, wenn sich alle Chromosomenpaare gefunden und vollständig verbunden haben, um die beschriebene Rekombination zu ermöglichen. Kommt es bei diesem Vorgang zu Fehlern, können chromosomale Fehlbildungen die Folge sein, die oft zu einem Absterben der Zelle führen oder Ursache für Erkrankungen wie dem Down Syndrom bei den gezeugten Nachkommen sind.
Doch wie weiß die Zelle, dass sich alle Chromosomenpaare gefunden und vollständig verbunden haben? Hier haben die Forscher um Dr. Attila Tóth das Signal-Protein HORMAD2 ermittelt, dass wie ein Detektor wirkt und solange entlang der Chromosomen abgegeben wird, wie sie nicht komplett mit ihrem jeweiligen Pendant verbunden sind. Das Protein hat scheinbar ausschließlich diese Signalfunktion und ist damit das erste ermittelte Eiweiß dieser Art bei Säugern. Es sichert damit die Qualität der Keimbahn bei Säugetieren. Die Forschung zu HORMAD2 erlaubt ein besseres Verständnis der Probleme bei der menschlichen Fruchtbarkeit und der Entstehung von Chromosomen-Anomalien.
Originalveröffentlichung
Lukasz Wojtasz et al.; Meiotic DNA double strand breaks and chromosome asynapsis in mouse are monitored by distinct HORMAD2-independent and –dependent mechanisms; Genes & Development, May 1, 2012; 26 (9)
Originalveröffentlichung
Lukasz Wojtasz et al.; Meiotic DNA double strand breaks and chromosome asynapsis in mouse are monitored by distinct HORMAD2-independent and –dependent mechanisms; Genes & Development, May 1, 2012; 26 (9)
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