Parkinson: Neue Behandlungsmöglichkeiten durch Ursachenforschung
Parkinson ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen der heutigen Zeit. Experten der Weltgesundheitsorganisation WHO prognostizieren eine Verdoppelung der Fälle in den kommenden 25 Jahren. Um die zugrundeliegenden Mechanismen dieser Alterserkrankung zu erforschen und auf dieser Grundlage wirksamere Therapien zu entwickeln, starten zwei Forschungsinstitute ein gemeinsames Projekt: Das Institut für Molekulare Biotechnologie in Wien (IMBA) und das Zentrum für Biomedizin an der Europäische Akademie Bozen (EURAC).
Die Parkinson-Krankheit ist ein Leiden, das nicht nur einzelne Zellen, sondern ganze Regionen des Gehirns betrifft. Die Entstehung dieser Krankheit ist komplex und ihre Erforschung erfordert die Vernetzung verschiedener Kompetenzen. Die biomedizinische Forschung verknüpft Erkenntnisse aus der Medizin, Biologie und Technologie. Dabei erforscht das IMBA in Wien Krankheitsursachen auf genetischer und molekularer Ebene. Die Forscher untersuchen, wie sich das Krankheitsbild in der Fliege entwickelt und übertragen die Erkenntnisse daraus auf die Maus, um schließlich abzuleiten, was dies für den Menschen bedeutet.
Im Zentrum für Biomedizin an der Europäischen Akademie in Bozen führt ein Team aus Molekularbiologen, Medizinern, Bioinformatikern und Statistikern humangenetische Untersuchungen und langfristige Bevölkerungsstudien zu Volkskrankheiten durch. In ihrer Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Sanitätsbetrieb und praktizierenden Ärzten aller medizinischen Bereiche bringen sie Erkenntnisse aus dem klinischen Alltag ins Labor und vom Labor zurück in die klinische Praxis.
In ihrem gemeinsamen Forschungsvorhaben wollen IMBA und EURAC nun ihre unabhängig voneinander gesammelten Daten aus der Arbeit an den Tiermodellen und den humangenetischen Studien zusammenführen. Ziel ist es, weitere Gene, die für die Entstehung von Parkinson verantwortlich sind, zu entdecken. Dabei sollen Genvarianten, die das Zentrum für Biomedizin in seinen Studien in Verbindung mit Parkinson identifiziert, mit den Ergebnissen aus den Tiermodell-Studien des IMBA abgeglichen werden. Gleichzeitig sollen funktionelle genetische Daten, die das IMBA im Experiment als krankheitsrelevant identifiziert, in die Weiterentwicklung der humangenetischen Studien einfließen. Auf diese Weise wird gemeinsam nach Risiko-Genen gesucht, die sich in beiden Forschungsfeldern als relevant für Parkinson zeigen.
Weiteres Ziel des Projekts ist es, aus den Forschungserkenntnissen einen „Prototyp“ abzuleiten, der auch für andere verwandte neurogenerative Krankheiten und Krankheitsprozesse - wie etwa Alzheimer - eine Rolle spielt und als Grundlage für neue Therapiestrategien dienen kann.
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