Frost & Sullivan: Steigendes Interesse großer Pharmaunternehmen schafft enormes Wachstumspotenzial für Contract Manufacturing
Technisches Know-how und potenzielle Zeit- und Kosteneinsparungen steigern Rentabilität von Auftragsfertigung
Laut einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung Frost & Sullivan erwirtschaftete der europäische Markt für pharmazeutische Auftragsfertigung (Pharmaceutical Contract Manufacturing) im Jahr 2011 Umsätze von 10,02 Milliarden US-Dollar, die bis zum Jahr 2018 auf 20,75 Milliarden US-Dollar anwachsen sollen. Der europäische Markt für Biotech-Auftragsfertigung soll im selben Zeitraum von 1,21 Milliarden US-Dollar auf rund 2,67 Milliarden US-Dollar ansteigen.
„Da Pharma- und Biotech-Unternehmen darum bemüht sind, sich stärker auf ihre internen Kernkompetenzen zu konzentrieren, etabliert sich Outsourcing immer mehr als strategische Fertigungsoption“, erklärt Frost & Sullivan Research Analystin Aiswariya Chidambaram. „Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise haben zusammen mit den dürftigen Leistungen der Wagniskapitalbranche in Europa die Popularität der Auftragsfertigung verstärkt, die sich inzwischen zu einem Synonym für Kostenreduzierung und die Möglichkeit, Produkte zeitgerecht auf den Markt zu bringen, entwickelt hat.”
Gleichzeitig dürften sich durch den Patentablauf zahlreicher wichtiger Blockbuster-Medikamente großer Pharma- und Biotech-Unternehmen die Kapazitätsauslastungen der Fertigungsanlagen auf die Hälfte reduzieren. Dies wird die Tendenz zur Auslagerung der Fertigung seitens großer Pharmakonzerne verstärken. Zurzeit decken die großen Pharmaunternehmen zwischen zehn und 25 Prozent des gesamten Umsatzes von Auftragsfertigern in Europa. Frost & Sullivan prognostiziert, dass diese Anteile bis zum Jahr 2013 auf 40 Prozent ansteigen werden, und bis zum Jahr 2018 auf 50 Prozent.
Dennoch dürften die strikten gesetzlichen Anforderungen einigen Druck auf Auftragshersteller ausüben. Da die rechtlichen Rahmenbedingungen in Europa aufgrund von Kontaminationsproblemen, Sicherheitsstandards und Arzneimittelrückrufen zunehmend strenger werden, dürften die Kosten für Zulassungsverfahren einen Großteil der Fixkosten von Auftragsherstellern ausmachen.
Trotz dieser Herausforderungen sind die Aussichten für den Markt extrem positiv. Frost & Sullivan rechnet für den europäischen Markt für pharmazeutische Auftragsfertigung mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 10,9 Prozent für den Zeitraum von 2011-2018, während für die entsprechende Biotech-Sparte eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 12,1 Prozent für denselben Zeitraum zu erwarten ist.
„Obwohl die Nachfrage nach Fertigungskapazität steigt, sollten Auftragshersteller bei der Planung eines Kapazitätsausbaus sorgfältig Nutzen und Risiken abwägen, um nicht durch Überkapazitäten belastet zu werden, die in der Folge zur Übernahme kleinerer Auftragshersteller durch größere Unternehmen führen könnten,” warnt Aiswariya. „Für richtig positionierte und technologisch entsprechend gerüstete Auftragshersteller ergibt sich in diesem kapitalintensiven und technologiegetriebenen Markt für Auftragsfertigung sicherlich ein enormes unerschlossenes Potenzial.“
Die Studie European Pharmaceutical and Biotech Contract Manufacturing Markets ist Bestandteil des Growth Partnership Service Programms Pharmaceuticals & Biotechnology, das außerdem Analysen zu den folgenden Bereichen umfasst: European Biosimilars Market and Generic Pharmaceuticals Market – A Global Analysis. Sämtliche Studien im Subskriptionsservice basieren auf ausführlichen Interviews mit Marktteilnehmern und bieten detaillierte Informationen über Marktchancen und Branchentrends.