4SC gründet Tochterfirma zur Vermarktung innovativer Wirkstoff-Forschungs-Programme
Ziel: Geschäft durch zusätzliche Umsätze aus Aktivitäten der Wirkstoffforschung stärken
Es ist zu beobachten, dass Forschungsleistungen durch Pharmafirmen infolge des hohen Kosten- und Wettbewerbsdrucks verstärkt auf spezialisierte Biotech-Unternehmen ausgelagert werden. Vor diesem Hintergrund ist es das strategische Ziel, mit der neuen Tochtergesellschaft künftig verstärkt Umsätze auch aus den 4SC-Aktivitäten in den frühen Phasen der Wirkstoffforschung zu erzielen. Dies soll insbesondere durch Forschungskooperationen mit Pharmafirmen in den Bereichen der Wirkstoffentdeckung und -optimierung und durch die Vermarktung der 4SC-eigenen Wirkstoffprogramme, die sich in frühen Phasen der Wirkstoffforschung befinden, geschehen. Damit sollen die Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells der 4SC AG gestärkt, die Abhängigkeit der Gesellschaft von der Finanzierung am Kapitalmarkt verringert und die Werthaltigkeit der 4SC-Forschung am Markt transparenter gemacht werden. Zudem ermöglicht die Bündelung der Forschungsaktivitäten in der 4SC Discovery GmbH eine eigenständigere Positionierung der Tochtergesellschaft am Markt und eine höhere Flexibilität für Forschungskooperationen mit Pharmapartnern.
In Form einer Sachkapitalerhöhung sollen die materiellen und immateriellen Vermögensgegenstände der Forschungsaktivitäten der 4SC AG in die noch zu etablierende 4SC Discovery GmbH eingebracht werden, die Anfang 2012 ihren Betrieb aufnehmen wird. Dazu zählen unter anderem die präklinischen Projekte und Produkte, für die noch kein formeller Entwicklungskandidat (sog. Early Development Candidate, EDC) benannt wurde, inklusive zugehöriger Patentrechte sowie die 4SC-eigenen Modelling-, Screening- und Discovery-Technologien zur Wirkstoffentdeckung und -optimierung. Voraussichtlich 28 Mitarbeiter der 4SC AG gehen auf die Tochtergesellschaft über. Im HGB-Einzelabschuss der 4SC AG für 2012 wird im Jahresergebnis infolge der Aufdeckung stiller Reserven bei der Bewertung der in die Tochtergesellschaft eingebrachten Vermögenswerte voraussichtlich ein außerordentlicher Ertrag im oberen einstelligen Millionen-Euro-Bereich entstehen, dessen genaue Höhe noch zu ermitteln ist; in der HGB-Bilanz der 4SC AG werden der Verlustvortrag entsprechend verkleinert und die Finanzanlagen gestärkt.
Die 4SC AG, die damit zur Konzernmuttergesellschaft der 4SC Discovery GmbH wird, behält ihre eigene strategisch-operative Ausrichtung in der klinischen Entwicklung und Kommerzialisierung fortgeschrittener Medikamente in den Bereichen Krebs und Autoimmunerkrankungen unverändert bei.
Im Einzelnen wird die 4SC Discovery GmbH als Dienstleister über Forschungskooperationen Pharma- und Biotechnologieunternehmen ihr Know-how, ihre Kapazitäten und ihre Technologieplattform im Bereich der Wirkstoffentdeckung und Wirkstoffoptimierung anbieten. Des Weiteren soll sie durch die Kommerzialisierung 4SC-eigener Produkte bereits im Forschungs- und frühen Entwicklungsstadium, beispielsweise über Entwicklungs- und Vermarktungspartnerschaften mit Pharmafirmen, zusätzliche Umsätze erzielen. Dies soll die Weiterentwicklung eigener Wirkstoffe bei gleichzeitig reduziertem Entwicklungsrisiko beschleunigen und es dem Unternehmen ermöglichen, an deren künftiger Wertentwicklung zu partizipieren, etwa durch Lizenzeinnahmen oder Meilensteinzahlungen. Die Tochtergesellschaft wird zudem weiter an der Entdeckung und Erforschung neuer Produkte für die nachhaltige Ausgestaltung der klinischen Entwicklungspipeline der 4SC AG arbeiten.
Dr. Ulrich Dauer, Vorstandsvorsitzender der 4SC AG sagte: 'Wir wollen von den Chancen, die sich durch die zunehmende Auslagerung von Forschungsleistungen durch Pharmafirmen auf spezialisierte Biotechnologieunternehmen bieten, profitieren. Deshalb wollen wir die langjährige breite Expertise der 4SC in der frühen Wirkstoffforschung in einer schlagkräftigen und leistungsfähigen Tochtergesellschaft bündeln und zur verstärkten Umsatzerzielung nutzen. Auf diese Weise können wir unseren finanziellen Handlungsspielraum zusätzlich erweitern und die Abhängigkeit des Unternehmens von der Finanzierung über den Kapitalmarkt reduzieren. In Verbindung mit unserer kürzlich veröffentlichten Entscheidung, angesichts der derzeit angespannten Lage an den Kapitalmärkten die Ressourcen in der Folgezeit zunächst auf unsere Hauptprodukte Resminostat und Vidofludimus sowie die Krebssubstanz 4SC-202 zu konzentrieren, setzen wir damit den fokussierten, wertorientierten Entwicklungskurs unseres Unternehmens unter Sicherstellung maximaler Reichweite der finanziellen Mittel weiter fort.'