Prof. Dr. Wolfgang Nellen neuer Präsident des Biologenverbandes VBIO

10.11.2011 - Deutschland

Neuer Präsident des Verbandes Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO e. V.) ist Prof. Dr. Wolfgang Nellen von der Universität Kassel. Er wurde mit großer Mehrheit von der Bundesdelegiertenversammlung in sein neues Amt gewählt. Nellen, bisheriger Vizepräsident des Verbandes, löst damit Prof. Dr. Diethard Tautz vom Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie ab, der den VBIO seit 2009 geführt hatte. Der neue Präsident wird unterstützt von einem insgesamt achtköpfigen Präsidium aus Wissenschaftlern und Praktikern aus Schule, Hochschule und Forschungseinrichtungen. Diesem gehören außer Nellen folgende weitere Persönlichkeiten an: Die Vizepräsidenten Prof. Dr. Bernd Müller-Röber (Universität Potsdam und MPI für molekulare Pflanzenphysiologie) und Prof. Dr. Diethard Tautz (MPI für Evolutionsbiologie, Plön), als Schatzmeister Dr. Jörg Klug (Universität Gießen) sowie Dr. Matthias Bohn (Bad Arolsen), Prof. Dr. Reinhard Krämer (Universität Köln), Prof. Dr. Angelika A. Noegel (Universität Köln) sowie Prof. Dr. Reinhard Paulsen (KIT, Karlsruhe).

„Ich übernehme das Amt des Präsidenten in einer spannenden Zeit“, so Wolfgang Nellen „die Bundesdelegiertenversammlung hat wichtige Weichen gestellt um den VBIO zu stärken und zukunftsfähig zu machen. Wir haben große Fortschritte gemacht bei der strukturellen und personellen Vernetzung des Verbandes und seiner Einzelmitglieder mit den spezialisierten wissenschaftlichen Fachgesellschaften und deren Mitgliedern.  Nellen und seine Präsidiumskollegen sind überzeugt, dass eine kraftvolle Vertretung der Biowissenschaften und ihrer Interessen zunehmend an Bedeutung gewinnt. Dies belegt nicht zuletzt die Debatte um die „bio-basierte Wirtschaft“, die zurzeit im politischen Raum intensiv geführt wird. „Es ist sehr wichtig, dass die für die Bioökonomie namengebende Bio(logen)-Community dabei Ihren Standpunkt deutlich macht“ stellt der neue Präsident des VBIO klar. „Das Thema Bioökonomie ist wie kein zweites geeignet, den Diskurs zwischen verschiedenen biowissenschaftlichen Disziplinen anzuregen. Diesen bietet der VBIO mit seinen individuellen und Institutionellen Mitgliedern genau das geeignete Forum“, so Nellen weiter.

Wolfgang Nellen, Jahrgang 1949, studierte Biologie an der Universität Düsseldorf und legte dort seine Diplom- und seine Promotionsarbeit vor. Er arbeitete zunächst als Postdoc an der Universität Marburg und anschließend an der University of California, San Diego. Im Jahr 1986 übernahm er die Leitung einer eigenen Arbeitsgruppe am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried und habilitierte sich 1989 an der Ludwig-Maximilian-Universität München für das Fach Zoologie. 1993 erhielt er den Ruf auf eine C4 Professur „Genetik“ an der Universität Kassel, die er 1995 antrat.

Sein Forschungsinteresse ist die Epigenetik und die Steuerung der Genexpression durch kleine regulatorische RNA Moleküle. Er bearbeitet dieses Gebiet neben molekulargenetischen auch mit biochemischen, zellbiologischen und biophysikalischen Methoden, zu denen er im Rahmen des CINSaT Netzwerks Zugang hat. Er hat 6 Jahre als Fachkollegiat für die DFG gearbeitet und wurde kürzlich in das Komitee für Ausbildung der Europäischen Vereinigung biochemischer und molekularbiologischer Gesellschaften berufen.

Er ist Initiator des Schülerlabors ScienceBridge e.V., das er  seit 1997 leitet. Seit vielen Jahren engagiert er sich auch in verschiedenen Fachgesellschaften wie etwa der Gesellschaft für Genetik (deren Vizepräsident er derzeit ist), der Gesellschaft  für Entwicklungsbiologie oder der Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie (deren Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit er leitet). Seit 2007 ist er Vorsitzender des Landesverbandes Hessen im VBIO und ist seit 2009 Vizepräsident des VBIO.

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