Tube Pharmaceuticals: Neue Klasse von Krebsmedikamenten

Erfolgreiche Seed-Finanzierung für das Start-up

25.07.2011 - Österreich

Die Ascenion GmbH, Technologietransfer-Partner des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI), und der Austria Wirtschaftsservice (aws) geben die Gründung eines neuen Unternehmens bekannt: Tube Pharmaceuticals. Das in Wien ansässige Start-up will auf der Basis von Tubulysinen besonders wirksame Krebsmedikamente entwickeln. Das Unternehmen hat kürzlich eine Seed-Finanzierung in Höhe von 1 Millionen Euro mit dem aws abgeschlossen. Ascenion hat die Lizenzierung von Schlüsselpatenten des HZI vermittelt und Anteile an Tube Pharmaceuticals erhalten.

Tubulysine wurden ursprünglich am HZI entdeckt. Die Naturstoffe können Zellen, die sich im Teilungsprozess befinden, außergewöhnlich effektiv vernichten, so auch Krebszellen, die sich durch ein abnorm hohes Maß an Zellteilungen auszeichnen. Tubulysine zählen zu den wirksamsten Inhibitoren der Zellteilung überhaupt. Sie übertreffen auch Chemotherapeutika, die üblicherweise zur Krebsbehandlung eingesetzt werden, bei weitem.

Tube Pharmaceuticals hält exklusive Rechte an der Gruppe natürlicher Tubulysine und ihren synthetischen Analoga. Die letzteren können einfach hergestellt und an nahezu jede Art von Trägern gekoppelt werden, u.a. Antikörper, Peptide oder Polymere. So können Tubulysine ganz genau an den gewünschten Wirkort im Körper von Patienten ‚geliefert‘ werden.

„Tubulysin-Konjugate adressieren den dringenden Bedarf nach effektiveren  und spezfischen Krebsbehandlungen“, kommentiert Christian Stein, Geschäftsführer von Ascenion. „Die Gründung von Tube Pharmaceuticals und die Lizenzierung der zugehörigen Schutzrechte bieten die Möglichkeit, die Forschungsarbeiten des HZI und die Ergebnisse vieler Jahre Entwicklungsarbeit schließlich in die Anwendung zu überführen.“

Der führende Wirkstoff von Tube Pharmaceuticals ist ein Tubulysin-Polymer-Konjugat, das Nanopartikel bildet und seine giftige Ladung spezifisch in Krebszellen freisetzt. Ein erster ‚Proof-of-Concept‘ wurde bereits erbracht. In Modellsystemen erwies sich das Konjugat als gut verträglich und hoch wirksam in der Vernichtung von Krebszellen. „Dank der Finanzierung durch den aws und der Unterstützung hier in Österreich sind wir bestens aufgestellt, um unsere Tubulysin-Konjugate bis zur nächsten Entwicklungsstufe voran zu bringen“, sagt Wolfgang Richter, Geschäftsführer von Tube Pharmaceuticals.

“Der Aufbau eines innovativen und international wettbewerbsfähigen Hightech-Unternehmens erfordert eine Menge Know-How, Mut und Kapital”, so Bernhard Sagmeister, Geschäftsführer des aws. „Deshalb unterstützt die Österreichische Förderbank aws junge Firmen in der Aufbauphase mit bis zu einer Millionen Euro und bietet zusätzlich auch Beratung. Österreich ist zu einem attraktiven und dynamischen Standort für Life Sciences geworden. Um diesen Erfolg weiter auszubauen, braucht unsere Wirtschaft neue, innovative Unternehmen. Wir begrüßen Tube Pharmaceuticals ganz herzlich bei uns und freuen uns darauf, weiterhin gut mit dem Team zusammen zu arbeiten.”

Die nächsten Meilensteine für Tube Pharmaceuticals sind u.a. die Fertigstellung der präklinischen Studien und die Anbahnung strategischer Partnerschaften, um so eine gute Ausgangsposition für nachfolgende Finanzierungsrunden aufzubauen. Parallel dazu erforscht das Unternehmen mit einer Reihe industrieller und akademischer Partner weitere Konjugationsmöglichkeiten für seine Tubulysine.

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