Moderne Lebensmittel - eine Frage der Sicherheit: Lebensmittelbiotechnologie im Fokus der BIOTECHNICA 2011

12.07.2011 - Deutschland

Ungeachtet zahlreicher Kochsendungen und Fernsehköche, die nahezu täglich ihre Ernährungstipps präsentieren, greifen immer mehr Verbraucher zu Fertigprodukten. Einige Produkte versprechen besondere Gesundheitseffekte, andere lediglich Bequemlichkeit, aber in jedem Fall steckt hinter solchen Supermarkt-Produkten komplexes biotechnologisches Knowhow. Dieses Wissen um moderne Produktionsverfahren, die gesetzlichen Bestimmungen und Neuerungen sowie analytische Prozesse, die unsere Lebensmittel qualitativ absichern, stehen im Fokus der neuen Sonderschau "Biotechnological Innovation in Food" auf der Biotechnica 2011. Dort zeigen Partner aus Industrie, Verbänden und Forschung sowie der Lebensmittelüberwachung neue Entwicklungen in der Lebensmittelanalytik und Prozesstechnologie.  Firmenvorträge ergänzen das Programm.

Die zunehmende industrielle Verarbeitung von Lebensmitteln macht ihre Inhalte für den Verbraucher unübersichtlicher und ihre Überwachung immer komplexer. "Wir beobachten in der Lebensmittelbiotechnologie eine Entwicklung zu immer präziseren Analyseverfahren sowohl in Bezug auf Allergene als auch auf mikrobiologische Belastungen", sagt Dr. Andrea Dreusch von der Firma MicroMol GmbH, Karlsruhe, Ausrichterin des begleitenden Fachsymposiums "Biotechnological Innovation in Food" auf der BIOTECHNICA.

Neben den bereits bestehenden europäischen Regelungen zur Deklaration von Gesundheitswirkungen in Lebensmitteln wie beispielsweise probiotischen Jogurts erwartet die Branche mittelfristig gesetzliche Regelungen für Lebensmittel-Allergene. Mit immer sensitiveren Tests und neuen Nachweismethoden für bislang nicht erfassbare Allergieauslöser bereitet sich die Branche auf solche Fragestellungen vor.

"Die erhöhte Sensitivität von Tests beschränkt sich jedoch nicht nur auf Allergene", sagt Dreusch. "Die Öffentlichkeit ist vor allem in Bezug auf mikrobiologische Belastungen sensibler geworden. Dem trägt die Lebensmittelbiotechnologie-Branche mit neuen und empfindlichen Keimtests Rechnung." Lebensmittelkeime der Gattung Campylobacter sind ein wachsendes Problem in prozessierten Lebensmitteln. Diese Bakterien lösen ähnliche Krankheitssymptome wie Salmonellen aus und verursachen inzwischen sogar mehr Lebensmittelinfektionen. Der Nachweis der Krankheitserreger ist jedoch schwierig und stellt eine Herausforderung für die Branche dar.

Fachsymposium "Biotechnological Innovation in Food"

Das Fachsymposium "Biotechnological Innovation in Food" stellt aktuelle Entwicklungen in der Gesetzgebung und dem Umgang mit gesetzlichen Vorschriften vor. Prof. Dr. Klaus-Dieter Jany, Vorsitzender des CEF-Panels der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), wird Teilnehmer aus der Lebensmittelindustrie in das Themengebiet einführen und Möglichkeiten des Lebensmittelmarktes aufzeigen. Darüber hinaus beschäftigt sich das Symposium mit Lebensmittelallergenen, Risikopotenzialen, Grenzwerten sowie Nachweisverfahren. Die Veranstaltung wird am Mittwoch, 12. Oktober, von 9 bis 18 Uhr im Convention Center auf dem Messegelände Hannover ausgerichtet.

Bioaktive Inhaltsstoffe für funktionelle Lebensmittel

Die Ansprüche an verarbeitete Lebensmittel steigen - und damit auch die Anforderungen an deren Qualität. Sie sollen nicht nur schmecken, sicher und keimfrei sein, sondern nach Möglichkeit auch die Gesundheit fördern. Die Entwicklung solcher funktionellen Lebensmittel erfordert einerseits immer neue Zusatzstoffe und andererseits biotechnologische Veränderungen an traditionellen Lebensmitteln. Mit dem Symposium "Bioaktive Inhaltsstoffe für funktionelle Lebensmittel" setzt der Forschungsverbund Agrar- und Ernährungswissenschaften Niedersachsen (FAEN) Akzente. Im Fokus steht ein neuer Blick auf Altbekanntes: Kartoffeln, Speisepilze und Rapsöl öffnen neue Perspektiven für die Lebensmittelbranche. Das Symposium wird am ersten Messetag, Dienstag, 11. Oktober, im Convention Center auf dem Messegelände Hannover veranstaltet.

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