Kochen, braten, sequenzieren - Forscher entziffern Kartoffel-Genom

12.07.2011 - USA

(dpa) Das Erbgut der Kartoffel ist sequenziert. Damit haben Forscher den Bauplan von einem in großen Teilen der Welt zentralen Grundnahrungsmittel entziffert. Die genetischen Daten könnten dazu beitragen, die Züchtung der Kartoffel zu verbessern und zum Beispiel Sorten zu entwickeln, die besser vor Schädlingen geschützt sind oder höhere Erträge liefern, schreiben die Forscher im Fachblatt «Nature».

Fast 100 Wissenschaftler an knapp 30 internationalen Forschungseinrichtungen haben an der Bestimmung der Abfolge der Genbausteine mitgewirkt. Sie sequenzierten das Erbgut zweier genetisch unterschiedlicher Kartoffelvarianten und kombinierten die Daten anschließend.

Die Wissenschaftler um Robin Buell von der Michigan State University in East Lansing (US-Staat Michigan) konnten Gene identifizieren, die für die Entwicklung der Kartoffel von zentraler Bedeutung sind, etwa bei der Speicherung von Stärke oder der Entwicklung der charakteristischen Knolle.

Außerdem identifizierten sie Gene und Genmuster, welche die Anfälligkeit für Schädlinge oder Krankheiten bestimmen. Die Gendaten trugen des weiteren dazu bei, den Ursprung und die evolutionäre Entwicklung der Kartoffel näher zu beleuchten. Mit der Kartoffel sei erstmals ein Mitglied aus der großen Gruppe der Asteriden sequenziert, berichten die Forscher weiter. Diese Gruppe umfasst etwa ein Viertel aller Blütenpflanzen.

Kartoffeln stammen ursprünglich aus Südamerika. Nach Angaben der Welternährungsorganisation FAO (Food and Agriculture Organization) wurden im Jahr 2009 weltweit 330 Millionen Tonnen produziert.

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