Nanotransporter optimiert Chemotherapie - Bessere Wirkung, weniger Nebenwirkungen
Für ein neues Verfahren zur Optimierung der Chemotherapie wurden die Krebsforscher Dr. Felix Kratz (Leiter der Abteilung Makromolekulare Prodrugs der Klinik für Tumorbiologie ) und Dr. Ralph Graeser (Laborleiter) mit dem Arthur Doolittle Award 2010 ausgezeichnet. Dieser Preis wird für die Entwicklung innovativer Polymer-basierter Wirkstoff-Transporter von der American Chemical Society (ACS) verliehen. Den Wissenschaftlern ist es gelungen, einen Wirkstoffträger (Nanotransporter) zu entwickeln, mit dessen Hilfe Zytostatika gezielter zum Tumor gebracht werden können. Dies ermöglicht eine bessere Wirkung der Therapie und gleichzeitig eine Reduzierung der Nebenwirkungen.
Unterstützt wurde das Forschungsprojekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Wettbewerbes "Nanotechnologie", aus dem das Team ebenfalls als Preisträger hervorging. Kooperationspartner war Prof. Rainer Haag von der FU Berlin. Kernstück der Entwicklung ist ein spezielles Prodrug-Konzept. Es sorgt dafür, dass die Chemotherapie direkt in die Tumorzelle gebracht wird und erst dort ihre zelltötende Wirkung entfaltet. Die Aufgabe des Transportmittels übernimmt ein verzweigtes Polymer, das von einer schützenden nichttoxischen Polyethylenglykolschicht umgeben ist. Über eine säurelabile Sollbruchstelle wird daran das Zytostatikum Doxorubicin gebunden.
„Dieser Doxorubicin-Nanotransporter eignet sich für eine zielgerichtete Tumortherapie, da er sich aufgrund einer lückenhaften Gefäßschicht in soliden Tumoren anreichert und so das Zytostatikum gewissermaßen im „Schlepptau“ direkt in den Tumor einschleust“, erklärt Dr. Felix Kratz. Dadurch werde das gesunde Gewebe geschont, so dass auch die gefürchteten Nebenwirkungen der Chemotherapie verringert werden können. Nach Aufnahme der Doxorubicin-Nanotransporter wird Doxorubicin effizient in sauren Arealen der Tumorzellen freigesetzt. Das Konzept erwies sich als sehr wirksam. Präklinische Versuche mit tumortragenden Mäusen zeigten einen kompletten Rückgang des Tumors.
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