Studie: Antibiotikum bremst Alzheimer - bereits klinische Versuche
Boston (dpa) - Ein fast vergessenes Antibiotikum scheint im Kampf gegen die Alzheimer-Krankheit zu helfen: Erste Tests mit Patienten zeigten, dass der Wirkstoff Clioquinol den Krankheitsverlauf bremst und das Ausgangsmaterial für die Eiweißablagerungen, die typisch für das schwere Nervenleiden sind, deutlich reduziert. Das berichtet das britische Wissenschaftsmagazin «New Scientist» (Nr. 2354, S. 14) mit Verweis auf amerikanische und australische Forscher.
Die positiven Studienergebnisse bestärken das Team um Ashley Bush von der Harvard-Universität in Boston in ihrer Theorie, dass Metalle bei der Alzheimerschen Erkrankung eine Rolle spielen: Clioquinol (auch Cliochinolin genannt) bindet Kupfer und Zink. Diese Metallionen verändern laut Bush normalerweise bei Alzheimer-Kranken die Eiweiß- Ablagerungen im Gehirn, so dass sie die Produktion von giftigem Wasserstoffperoxid anstoßen.
Dieses Wasserstoffperoxid richtet laut Bush die verheerenden Schäden in den Nervenzellen an. Und erst kürzlich, schreibt «New Scientist», hätten die Forscher im Labor zeigen können, dass Clioquinol die Produktion von Wasserstoffperoxid reduziert. Er widerspricht damit der Meinung, dass die Plaques an sich eine Hauptrolle bei den Nervenschäden der Alzheimer-Kranken spielen.
Den klinischen Studien mit Clioquinol sind vielversprechende Tierexperimente vorausgegangen - die das US-Forscherteam bereits im November 2000 auf einem Kongress in New Orleans vorstellte: Bei Mäusen baute das Antibiotikum Eiweißplaques im Hirn ab. Bei jüngeren Nagern gelang es den Forschern mit dem Mittel sogar, die Ablagerungen komplett auszulöschen.
Neben der Theorie, dass Metalle wie Kupfer, Zink und Eisen an der Entstehung der Alzheimerschen Erkrankung beteiligt sind, gibt es auch die Annahme, dass die Krankheit etwa durch eine schleichende Aluminium-Vergiftung ausgelöst werden kann.
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