Kombinatorische Chemie: Unverzichtbares Instrument für Wirkstoff- und Materialforschung

01.07.2002

Die Kombinatorische Chemie wird erheblichen Einfluss auf die Wirkstoffforschung haben. Zu diesem Ergebnis kommt Technical Insights (www.technical-insights.frost.com), ein Geschäftsbereich der Unternehmensberatung Frost & Sullivan, in einer neuen Analyse. Eine entsprechende Nachfrage schaffen die Globalisierung des Wirkstoffmarktes und der dort herrschende Zeitdruck.

Die kombinatorische Chemie umfasst eine Reihe von Technologien, mit deren Hilfe sich durch unterschiedliche Kombination verschiedener chemischer Bausteine in kurzer Zeit ganze Sammlungen verschiedenartiger Substanzen (kombinatorische Bibliotheken) synthetisieren lassen. Diese Verbindungen mit ihren unterschiedlichen, aber miteinander verwandten Molekülstrukturen können dann auf ihre Verwendbarkeit als Arzneimittel, Katalysatoren oder Werkstoffe untersucht werden. Der Vorteil der kombinatorischen Technologien gegenüber herkömmlichen Forschungsmethoden liegt dabei insbesondere in der Zeitersparnis, die es ermöglicht, schneller und mit erheblich niedrigeren Kosten zu Ergebnissen zu kommen.

Bessere Ergebnisse bereits in der Testphase

Pharmaunternehmen brauchen in der Regel drei neue Wirkstoffe pro Jahr, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Nach Miriam Nagel, Research Analyst bei Technical Insights, stellt daher die kombinatorische Chemie mit ihrer Fähigkeit, schon in der Testphase bessere Ergebnisse zu liefern, ein wertvolles Instrument für die Wirkstoffforschung und -entwicklung dar. Um Zeit und Kosten zu sparen, arbeiten deshalb auch Pharma- und Biotechnologieunternehmen immer enger zusammen.

Effizientes Bearbeiten großer Informationsmengen

Im Gefolge des Humangenomprojektes dürfte sich das Interesse an kombinatorischer Wirkstoffsuche noch einmal enorm ausweiten. Denn die computergestützte Untersuchung von schätzungsweise 30.000 Genen und Tausenden von Proteinen dürfte eine Fülle von Informationen über bisher unbekannte Wirkstoffziele liefern. Nur mithilfe kombinatorischer Technologien wird man in der Lage sein, eine solche Flut von Informationen effizient aufzuarbeiten.

Entwicklung von Katalysatoren für Chemie und Umwelttechnik

Ein weiteres Einsatzgebiet der kombinatorischen Chemie ist die Entwicklung von Katalysatoren für chemische Industrie, Werkstoff- und Umwelttechnik. Hier sind die Entwicklungsprozesse aufgrund der Vielzahl zu berücksichtigender Faktoren komplexer. Während die pharmazeutische Forschung auf einzelne Verbindungen abzielt, die als Wirkstoff funktionieren, geht es in der Materialforschung um die Entwicklung von Systemen, die eine Reihe von physikalischen, chemischen und strukturellen Anforderungen erfüllen. Hier kommen Synthese, Mischung, verschiedene Molekülspezies und Prozessvariablen zusammen, die sich von System zu System unterscheiden. Das macht kombinatorische Technologien einmal mehr zum idealen Instrumentarium, wenn schnell Ergebnisse gefragt sind.

Hohe Zeit- und Kostenersparnis wird erwartet

Der umfassende Erfolg der kombinatorischen Chemie wird davon abhängen, ob sie - etwa bei mehrstufigen Entwicklungsprozessen - tatsächlich zu der erwarteten Zeit- und Kostenersparnis führt. Die drängendste technologische Herausforderung besteht freilich darin, die unweigerlich anfallende gewaltige Informationsmenge entsprechend auszuwerten.

Die Studie "Combinatorial Chemistry: Powerful New Tool for Discovery and Product Development, 2nd Edition (D235)" ist zu beziehen bei Frost & Sullivan Clemensstrasse 9 60487 Frankfurt/Main Tel. 069-77033-12 Fax 069-234566

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