EU zeichnet zwei Forscher der Universität Basel mit über 6 Mio. Franken aus
Mit seinem Forschungsprojekt «Light-In, Light-Out» behandelt Prof. Dr. Ed Constable eine der großen Herausforderungen unserer Zeit, wie es im Urteil der Jury heißt. Beim ausgezeichneten Projekt geht es einerseits um die Entwicklung nachhaltiger und effizienter (hybridorganischer und anorganischer) Solarzellen und andererseits um die Schaffung einer neuen Generation von organischen lichtemittierenden Dioden (OLED) und lichtemittierenden elektrochemischen Zellen (LEC). Dem Projekt zugrunde liegt der Leitgedanke, dass die neu gewonnenen Materialien zukunftsfähig, sprich nachhaltig sein müssen. Constable will auch nicht auf Technologien und Materialien setzen, die teuer und rar sind, sondern auf Materialien, die reichlich vorhanden sind. Nur so sind gute Voraussetzungen für eine globalen Akzeptanz und Anwendung geschaffen.
Erste vielversprechende Laborergebnisse (proof of principle) konnten von Constable und weiteren Forschungsgruppen bereits erzielt werden. Durch die Synthese neuer Materialien sowie durch die Entwicklung von Geräten in Zusammenarbeit mit akademischen und industriellen Partnern - im Besonderen mit Dr. Henk Bolink (Valencia) - sollen nun die Materialien bewertet und schrittweise verfeinert werden. Das Hauptziel ist die Entwicklung neuer Generationen von aktiven Materialien, die mit in ausreichenden Mengen zur Verfügung stehenden Elementen wie Kupfer oder Zink hergestellt werden können anstelle von Ruthenium oder Iridium.
Constable gilt als internationaler Experte und Pionier im rasch wachsenden Forschungsgebiet der metallorganischen Komplexe und Supramoleküle. Seine Forschung ist gemäß Jurybericht kreativ und signifikant jenseits des aktuellen Standes der Technik. Er schrecke vor wissenschaftlichen Herausforderungen nicht zurück und bringe sich auch in angrenzende Disziplinen ein.
Das Projekt von Prof. Dr. Dieter Ebert beschäftigt sich mit der Evolution der Darm- und Haut-bewohnenden Mikroben. Prof. Dr. Ebert vom Zoologischen Institut der Universität Basel widmet sich seit zwanzig Jahren der Evolution von Krankheitserregern und ihren Wirten. Besonderes Augenmerk hat er dabei auf die wechselseitige Einflussnahme der Wirte und ihrer Parasiten gelegt sowie auf die Fragestellung, warum Parasiten krank machen. In den letzten Jahren hat Ebert zunehmend genomische Ansätze für seine Arbeit eingesetzt.
Seine Forschung befasst sich vor allem mit Evolution, Genetik und Ökologie der Wechselwirkungen zwischen Wirt und Parasit. Dabei kommen evolutionäre und epidemiologische Ansätze zum Zug, die mit modernen molekularbiologischen Techniken kombiniert werden.
In dem nun vom Europäischen Forschungsrat (ERC) geförderten fünfjährigen Projekt will Ebert die Evolution der Mikrobengemeinschaften, die jeden Organismus begleiten, studieren. Das Projekt ist eine Kombination von genomischen und experimentellen Methoden. Als Modelsystem verwendet die Arbeitgruppe von Ebert Wasserflöhe, die sich durch ihre leichte Haltung und ihre gut bekannte Ökologie und Evolution als ideales Versuchstier eignen. Ziel der Arbeiten ist es zu verstehen, wie die komplexen Mikrobengemeinschaften, sogenannte Microbiota, entstehen und wie sie mit ihrem Wirten interagieren.
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