Die Strategie des Tumors knacken
Oncotyrol entwickelt neues Diagnoseverfahren: Blutprobe statt Biopsie
Unter Leitung von Prof. Michael Speicher von der Medizinischen Universität Graz werden zirkulierende Zellen von Brust- und Prostatakrebs aus dem Blut isoliert, angereichert und analysiert. Das Forscherteam wird unter Beteiligung der Firmen Single Cell Dimensions in Graz und Roche Diagnostics in Penzberg 100 Genmutationen gleichzeitig analysieren, so dass ein genaues Tumorprofil entsteht. Prof. Zlatko Trajanoski von der Medizinischen Universität Innsbruck wird die dabei anfallenden Datenmengen bioinformatisch verarbeiten. Trajanoski ist in Oncotyrol Leiter des Forschungsbereichs Bioinformatik und Systembiologie. Primäres Forschungsziel ist zunächst, die Machbarkeit des Ansatzes zu zeigen und zu beweisen, dass zirkulierende Tumorzellen dieselben Genmutationen aufweisen wie Biopsien des Ursprungsherds. So wird versucht, den Grundstein für eine neue diagnostische Methode zu legen.
In Zukunft könnten zirkulierende Tumorzellen zu entscheidenden Biomarkern werden, die eine zielgerichtete, personalisierte Therapie ermöglichen. Sie könnten es erlauben, den Tumor zu überwachen, der stets durch neue Genmutationen versucht, der Behandlung zu entkommen. Auch ist eine Blutentnahme weit weniger invasiv als eine Biopsie, also die bisher übliche Methode, an Tumorgewebe zu kommen. Dahinter steht der Gedanke der personalisierten Medizin, die jeden Tumor individuell entschlüsseln und maßgeschneidert behandeln will.
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