Gemeinsam gegen Infektionen: Neues Zentrum für Infektionsmedizin München gegründet (ZIMM)
Fünf in der Infektionsforschung tätige Kliniken und Institutionen aus dem Münchner Raum schließen sich zum Zentrum für Infektionsmedizin München (ZIMM) zusammen.
Das ZIMM ist eine übergreifende Einrichtung der Technischen Universität München (TUM) und der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) sowie ihrer Universitätskliniken in Partnerschaft mit dem Helmholtz Zentrum München. Es ist aus einer Gemeinschaftsinitiative der Fachdisziplinen Medizinische Mikrobiologie, Bakteriologie, Virologie, Immunologie und Tropenmedizin entstanden. Kliniken, Abteilungen oder andere Einrichtungen, die Infektionsforschung betreiben, können Mitglieder des Zentrums werden.
Ziel von ZIMM ist es, die infektiologische Kompetenz der Institutionen zu bündeln und eine Plattform zu schaffen, die dem Austausch von Knowhow und der Umsetzung neuer Ideen dient. Im Fokus stehen der Aufbau eines Kommunikationsnetzwerks, die Aus- und Weiterbildung in der Infektionsmedizin und die schnelle Umsetzung von Forschungsergebnissen in Diagnostik, Prävention und Therapie von Infektionserkrankungen.
Die drei großen Herausforderungen für Infektionsforscher sind heute die zunehmende Entwicklung von Resistenzen, eine wachsende Anzahl von Menschen mit einem eingeschränkten Immunsystem und die Globalisierung von Krankheitserregern. Mit der Gründung des ZIMM tragen die beteiligten Institutionen der Komplexität dieser Entwicklungen Rechnung und stellen ihre langjährige Forschungszusammenarbeit auf eine neue Basis.
Zunehmende Resistenzen erfordern neue Medikamente, so genannte Antiinfektiva. Deren Entwicklung ist mühsam und mit hohen Kosten verbunden - viele Pharmaunternehmen schreckt das ab. Für neue Therapieansätze sind detaillierte Kenntnisse der Erregerstrategien und der Immunkontrolle erforderlich. Durch den Zusammenschluss der komplementär arbeitenden Institutionen im Zentrum für Infektionsmedizin München soll die Entwicklung neuer Antiinfektiva vorangetrieben werden.
In Folge von Tumorbehandlungen, entzündlichen Erkrankungen oder Organtransplantationen leben immer mehr Menschen mit einem geschwächten Immunsystem. Sie haben dadurch ein vielfach erhöhtes Risiko, an Infektionen zu erkranken. Die Forscher des ZIMM wollen im Detail verstehen, wie das menschliche Immunsystem Infektionserreger bekämpft und damit alternative Wege in der Kontrolle von Infektionserkrankungen beschreiten.
Krankheitserreger kennen keine Grenzen - spätestens die „Neue Grippe“ hat uns das deutlich vor Augen geführt. Das Spektrum an pathogenen Bakterien, Viren, Parasiten und Pilzen, mit denen wir zu tun haben, verändert sich ständig. Sie passen sich rasch dem Wandel unserer Lebensgewohnheiten an und schaffen es genauso schnell, Resistenzen gegen Medikamente zu entwickeln. Eine optimale Kommunikation und Kooperation zwischen Ärzten, zuständigen Behörden und Industrie ist die Voraussetzung, damit Erkenntnisse der Infektionsforschung zu globalen Krankheitserregern direkt in die klinische Praxis umgesetzt werden können.
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