Atome im Blitzlichtgewitter - VolkswagenStiftung unterstützt Pionierforschung mit Röntgenlasern

08.07.2010 - USA

Mit 27.000 Röntgenblitzen pro Sekunde machen Freie-Elektronen-Laser Dinge sichtbar, die kein Forscher je gesehen hat. Die VolkswagenStiftung unterstützt die Etablierung der neuen Untersuchungsmethode mit einer eigenen Förderinitiative.

Ein Röntgenblitz ist kürzer als eine billionstel Sekunde und gleichzeitig intensiver als alle herkömmlichen Röntgenquellen. Und mit einer Wellenlänge von nur 0,1 Nanometer macht er selbst atomare Details sichtbar. Kurzum: Experimente mit Röntgenblitzen werden die naturwissenschaftliche Forschung revolutionieren. Mit ihrer Hilfe wollen Strukturbiologen in Zukunft die Zusammensetzung von Viren entschlüsseln, Materialwissenschaftler die Eigenschaften von Werkstoffen im Nanobereich dreidimensional erkunden und Physiker Materie unter extremen Bedingungen untersuchen, beispielsweise bei Temperaturen von einigen 10.000 Grad Celsius.

Möglich macht diese Forschung der Freie-Elektronen-Laser (FEL) für Röntgenstrahlung (X-rays). Dieser wird derzeit am Deutschen Elektronen-Synchrontron (DESY), ein Forschungszentrum der Helmholtz-Gemeinschaft, in Hamburg gebaut. Die neue Tunnelanlage mit einer Gesamtlänge von 3,4 Kilometern soll als Gemeinschaftsprojekt von zwölf europäischen Ländern voraussichtlich 2014 in Betrieb gehen.

Bis dahin bleibt der Freie-Elektronen-Laser an der Stanford University in Kalifornien der leistungsfähigste („Linac Coherent Light Source“ - LCLS). Seit September 2009 sammeln Forscher hier experimentelle Erfahrungen. Damit dieses Know-how zum Start des European XFEL auch in Hamburg vorhanden ist, ermöglicht die VolkswagenStiftung Nachwuchswissenschaftlern jetzt einen bis zu zwei Jahre dauernden Forschungsaufenthalt in Stanford, danach eine Förderphase in Deutschland. Sie hat dazu die neue Förderinitiative „Forschung mit Freie-Elektronen-Lasern: Peter Paul Ewald Fellowships am LCLS in Stanford“ ins Leben gerufen.

Die Peter Paul Ewald-Fellowships - benannt nach Peter Paul Ewald (1888-1985), einem Pionier der Röntgenmethoden - richten sich an Postdoktoranden und werden (zunächst) für drei Jahre vergeben. Zwischen 2011 und 2013 sind drei Auswahlrunden geplant. Der Stichtag für die erste Antragstellung ist der 25. Januar 2011.

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