Merck mit starkem 1. Quartal 2022

Alle drei Unternehmensbereiche mit hohen Margen trotz herausfordernden ökonomischen Gegenwinds und zunehmender globaler Unsicherheit

12.05.2022 - Deutschland

Merck hat im 1. Quartal 2022 ein starkes Ergebnis erzielt. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 12,2% auf 5.198 Mio. €. Zu diesem Wachstum haben alle drei Unternehmensbereiche beigetragen. Die wichtigsten Treiber waren die Big-3-Geschäfte des Unternehmens – das Process-Solutions-Geschäft von Life Science, neue Healthcare-Produkte und das Semiconductor-Solutions-Geschäft von Electronics. Die wichtigste Kennzahl zur Steuerung des operativen Geschäfts, das EBITDA pre, verbesserte sich um 7,8% auf 1.629 Mio. €. Merck präzisierte die im März 2022 gegebene qualitative Prognose für das Geschäftsjahr 2022 nun auf organisches Umsatzwachstum von 6% bis 9% und Umsatzerlöse zwischen 21,6 Mrd. € und 22,8 Mrd. € (Vorjahr 19,7 Mrd. €). Für das EBITDA pre geht Merck von organischem Anstieg zwischen 5% und 9% aus und rechnet mit einem EBITDA pre in der Spanne von 6,6 und 7,1 Mrd. € (Vorjahr: 6,1 Mrd. €).

Merck KGaA

„Merck ist dank des starken Wachstums und der attraktiven Margen unserer ‚Big 3‘ vielversprechend in das Geschäftsjahr 2022 gestartet. Das herausragende Quartal von Life Science ist ein Beleg dafür, dass unser Kerngeschäft ein beeindruckendes Wachstum unabhängig vom Covid-19-bedingten Geschäft erzielen kann. Bei Healthcare wurde das Wachstum hauptsächlich von unseren neuen Medikamenten wie Bavencio und Mavenclad getragen. Und auch Electronics verzeichnete ein solides Quartal dank der hervorragenden Entwicklung von Semiconductor Solutions. Ganz besonders freuen wir uns darüber, dass sich unsere Wachstumsgeschichte trotz erheblichen Gegenwinds vom Markt infolge der aktuellen geopolitischen Spannungen fortsetzt“, sagte Belén Garijo, Vorsitzende der Geschäftsleitung von Merck.

Im 1. Quartal 2022 hat Merck seine strategische Agenda auf dem Weg zum Vorreiter in Wissenschaft und Technologie des 21. Jahrhunderts weiter umgesetzt. So hat das Unternehmen im Februar die Übernahme des US-Unternehmens Exelead, ein biopharmazeutischer Auftragshersteller und -entwickler (CDMO), abgeschlossen und treibt mit dem ebenfalls im Februar angekündigten neuen Geschäftsmodell für Life Science sein Wachstum weiter voran.

Organisches Wachstum getragen von allen drei Unternehmensbereichen

Das organische Wachstum der Konzernumsätze, zurückzuführen auf alle drei Unternehmensbereiche, belief sich insgesamt auf 7,8%. Wechselkurseffekte wirkten sich mit 4,4% positiv auf die Umsatzerlöse aus. Maßgeblich waren hier der US-Dollar, der Chinesische Renminbi sowie der Taiwanesische Dollar. Portfolioänderungen beeinflussten die Konzernumsatzerlöse um 5 Mio. € oder 0,1%. Sie resultierten aus der zum 22. Februar 2022 vollzogenen Akquisition von Exelead.

Das EBITDA pre wuchs organisch um 1,6% und wurde durch positive Währungseffekte von 6,4% unterstützt. Gegenläufig wirkten negative Portfolioeffekte von –0,2%, wesentlich bedingt durch die Exelead-Übernahme. Bezogen auf die Umsatzerlöse ergab sich im Berichtsquartal eine EBITDA-pre-Marge von 31,3%. Das operative Ergebnis EBIT stieg um 12,5% auf 1.173 Mio. €, das Konzernergebnis um 17,9% auf 880 Mio. €. Das Ergebnis je Aktie pre verbesserte sich um 10,6% auf 2,41 €. Die Nettofinanzverbindlichkeiten beliefen sich zum 31. März 2022 auf 9,2 Mrd. €, der Anstieg gegenüber dem Stand per Ende Dezember von 8,8 Mrd. € resultierte hauptsächlich aus dem Zukauf von Exelead.

Life Science: Höchste Wachstumsrate bei Process Solutions und erneut Rekordquartal

Life Science hat sich im 1. Quartal stark entwickelt und die Abhängigkeit von Umsätzen im Zusammenhang mit der Pandemiebewältigung insgesamt reduziert. Die Umsatzerlöse stiegen im 1. Quartal 2022 um 14,7% auf 2.445 Mio. €. Davon waren 9,7% organisches Umsatzwachstum und 4,8% getragen von positiven Währungseffekten.

Die Geschäftseinheit Process Solutions mit ihrem Angebot an Produkten und Dienstleistungen für die gesamte Wertschöpfungskette der Arzneimittelherstellung erzielte ein organisches Umsatzwachstum von 13,1% und damit die höchste Steigerungsrate innerhalb von Life Science. Getragen wurde die positive Entwicklung von einer starken Nachfrage im Kerngeschäft, während das Geschäft mit Lösungen zur Bekämpfung von Covid-19 im Jahresvergleich stabil war. Die Geschäftseinheit Research Solutions mit ihrem Angebot an Produkten und Dienstleistungen zur Unterstützung von Forschungsaktivitäten in pharmazeutischen, biotechnologischen und akademischen Forschungseinrichtungen erreichte ein organisches Umsatzplus von 2,1%. Dies was hauptsächlich auf das Wachstum im Kerngeschäft, bei einem Rückgang der pandemiebedingten Nachfrage, zurückzuführen. Die Geschäftseinheit Applied Solutions mit ihren Produkten für Forscher sowie wissenschaftliche und gewerbliche Labore erzielte ein zweistelliges organisches Umsatzwachstum in Höhe von 12,9%.

Das EBITDA pre des Unternehmensbereichs Life Science erhöhte sich um 16,8% auf 927 Mio. € bei einer EBITDA-pre-Marge von 37,9%.

Healthcare: Onkologie treibt Umsatz

Im 1. Quartal 2022 erzielte der Unternehmensbereich Healthcare ein deutlich über Markt liegendes organisches Umsatzwachstum von 6,5% und gewann Anteile in wichtigen Märkten. Nahezu das gesamte organische Wachstum resultierte insbesondere aus dem Geschäft mit neuen Produkten. Zugleich hat sich einmal mehr die Robustheit unseres Portfolios an etablierten Produkten gezeigt. Zusammen mit positiven Währungseffekten von 3,0% stiegen die Umsatzerlöse insgesamt um 9,5% auf 1.795 Mio. €.

Die Geschäftseinheit Onkologie verbuchte im Berichtsquartal ein organisches Wachstum von 26,6%. Die Umsätze mit dem immunonkologischen Krebsmedikament Bavencio konnten mehr als verdoppelt werden. Mit den Zulassungen 2020 in den USA sowie 2021 in Europa und Japan als Erstlinien-Erhaltungstherapie bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Urothelkarzinom (UC), konnte Bavencio in diesen Regionen kontinuierlich Marktanteile hinzugewinnen. Das Krebsmedikament Erbitux verzeichnete mit 9,5% eine positive organische Umsatzentwicklung. Der Umsatz der Geschäftseinheit Neurologie & Immunologie stieg organisch um 0,8%. Mavenclad, zur oralen Kurzzeitbehandlung schubförmiger Multipler Sklerose mit hoher Krankheitsaktivität, erzielte ein organisches Umsatzwachstum von 24,9%; Rebif für die Behandlung rezidivierender Formen der Multiplen Sklerose verzeichnete einen organischen Rückgang von –14,8%. Die Produktlinie Fertilität konnte ihren Umsatz organisch um 4,3% steigern, die Geschäftseinheit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechselstörungen und Endokrinologie wuchs im Berichtszeitraum um 2,5%.

Das EBITDA pre von Healthcare blieb mit 529 Mio. € auf Niveau des Vorjahresquartals, in dem Meilensteinzahlungen von Pfizer in Höhe von rund 50 Mio. € für die in Europa und Japan erhaltenen Zulassungen von Bavencio vereinnahmt worden waren. Die EBITDA-pre-Marge betrug 29,5%.

Electronics: Semiconductor Solutions mit organischem Wachstum im mittleren Zehnerbereich

Die Umsatzerlöse des Unternehmensbereichs Electronics stiegen im 1. Quartal 2022 um 11,2% auf 957 Mio. €. Zum organischen Umsatzplus von 5,2% kamen positive Währungseffekte von 6,0% hinzu.

Die Geschäftseinheit Semiconductor Solutions mit ihren beiden Geschäften Semiconductor Materials und Delivery Systems & Services steigerte ihren Umsatz organisch im 1. Quartal 2022 um 15,9% und trug fast zwei Drittel der Umsätze des Unternehmensbereiches. Die Umsätze der Geschäftseinheit Surface Solutions wuchsen organisch im 1. Quartal 2022 um 0,9%. Die Umsatzerlöse der Geschäftseinheit Display Solutions, im Wesentlichen bestehend aus dem Geschäft mit Flüssigkristallen, Fotolacken für Displayanwendungen sowie OLED-Materialien, gingen organisch um –11,5% zurück.

Das EBITDA pre stieg um 5,8% auf 289 Mio. €. Ein organischer Rückgang um -6,0% aufgrund Margendrucks infolge inflationärer Entwicklungen bei Rohstoff-, Energie- und Logistikkosten wurde durch positive Währungseffekte von 11,9% überkompensiert. Die EBITDA-pre-Marge betrug 30,2%.

Merck rechnet mit organischem Umsatzwachstum von 6% bis 9% und EBITDA-pre-Anstieg zwischen 5% bis 9%

Bedingt durch die geopolitische Lage hat sich insbesondere der Anstieg der Energie- und Rohmaterialpreise beschleunigt. Ein entsprechend anhaltend hohes Preisniveau ist in der aktuellen Prognose reflektiert. Weiterhin befinden sich nach einem erneuten Ausbruch des Covid-19-Virus in China vereinzelte Provinzen im Lockdown. Der vorliegenden Prognose liegt die Annahme eines zeitlich kurzen, lokal beschränkten Lockdowns mit baldigen Lockerungen zugrunde. Aufgrund der vorab skizzierten Annahmen hinsichtlich der wirtschaftlichen und geopolitischen Gegebenheiten unterliegt die vorliegende Prognose einer erhöhten Unsicherheit und Volatilität.

Merck rechnet im Geschäftsjahr 2022 mit einem organischen Umsatzwachstum von 6% bis 9% (zuvor starkes organisches Wachstum), welches von allen Unternehmensbereichen getragen wird, hier insbesondere durch Life Science. Insgesamt prognostiziert das Unternehmen Umsatzerlöse im Bereich von 21,6 Mrd. € bis 22,8 Mrd. € (Vorjahr: 19,7 Mrd. €).

Für das EBITDA pre im Geschäftsjahr 2022 rechnet Merck mit einem organischen Wachstum zwischen 5% und 9% (zuvor starkes organisches Wachstum). Wesentlicher Wachstumstreiber wird Life Science sein, und auch Healthcare und Electronics werden positiv zur organischen Entwicklung beitragen. Das EBITDA pre wird gemäß der Prognose zwischen 6,6 Mrd. € und 7,1 Mrd. € (Vorjahr: 6,1 Mrd. €) liegen. Das Ergebnis je Aktie pre erwartet das Unternehmen in der Spanne zwischen EPS pre 9,60 € bis 10,50 €, basierend auf einer Basissteuerquote von 23 %.

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