Dioxin-Futtermittel in zahlreichen Bundesländern
(dpa) Das dioxinbelastete Bio-Futtermittel ist in zahlreiche deutsche Bundesländer geliefert worden: Sachsen-Anhalt, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hessen, Baden-Württemberg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Brandenburg und Sachsen seien betroffen, sagte ein Sprecher des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit in Berlin. In Baden-Württemberg gaben die Behörden allerdings wieder Entwarnung: Der landesweit einzige Verdachtsfall auf einem Biohof bei Stuttgart habe sich nicht bestätigt, teilte das Stuttgarter Landwirtschaftministerium mit.
In der vergangenen Woche waren vor allem in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen zahlreiche Höfe gesperrt worden. In Niedersachsen waren nach Angaben des Agrarministeriums von den bisher 19 bekannten Legehennenbetrieben noch zwei Höfe wegen überhöhter Dioxinwerte in Eiern gesperrt. In Hessen gab es nach dem Dioxin-Verdacht auf zwei Bio-Hühnerfarmen für einen Hof wieder Entwarnung, weil die Dioxinwerte unter der erlaubten Grenze lägen, teilte das Verbraucherschutzministerium in Wiesbaden mit.
Auch in Nordrhein-Westfalen wurden mehrere gesperrte Bio- Hühnerfarmen wieder freigegeben. In allen untersuchten Eierproben seien zwar Dioxine nachgewiesen worden - diese hätten die zulässigen Grenzwerte jedoch nicht überschritten, teilten die Behörden mit. Drei weitere Höfe in dem Bundesland blieben dagegen gesperrt. Nach Informationen des «Westfalenblatts» ist das Dioxin-Futter nicht nur Hühnern, sondern auch Schweinen, Rindern und Milchvieh gegeben worden. Da sich das Gift in ihrem Fett aber nicht so stark anreichere, hätten die Höfe nicht gesperrt werden müssen.
Dioxine sind oft schon in geringen Konzentrationen giftig. Der belastete Mais war nach deutschen Angaben im Winter von einem niederländischen Unternehmen von Nordrhein-Westfalen aus in mehrere Bundesländer verkauft worden. Die Ukraine wies unterdessen zurück, das belastete Hühnerfutter geliefert zu haben. Entsprechende Beschuldigungen beschädigten das Ansehen des Landes, das ein wichtiger Getreidelieferant sei, sagte Landwirtschaftsminister Nikolai Prisjaschnjuk nach einem Bericht der Kiewer Tageszeitung «Kommersant» (Mittwoch). «Wir werden alles dafür tun, dass die Behauptungen gestoppt werden.» Die Ukraine werde Untersuchungen aufnehmen.
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