Bioeier werden auf Dioxin überprüft
(dpa) Nach Dioxinfunden in Futtermitteln arbeiten die Behörden mit Hochdruck an der Überprüfung möglicherweise belasteter Bioeier. Bio-Hühnerfarmen in mehreren Bundesländern, bei denen Testergebnisse noch ausstehen, dürfen vorsorglich weiterhin keine Eier verkaufen.
Nach Angaben einer Sprecherin des Bundesministeriums für Verbraucherschutz wurde dioxinbelastetes Biofutter in mindestens acht Bundesländer geliefert. Das bedeute jedoch nicht, dass auch überall Betriebe betroffen seien. Die Situation werde aufmerksam beobachtet. Die Sprecherin betonte erneut, dass keine akute Gesundheitsgefahr für Verbraucher bestehe.
In der vergangenen Woche waren vor allem in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen zahlreiche Höfe gesperrt worden. Dioxine sind in bestimmten Konzentrationen giftig. Allein in Niedersachsen hatten 19 von 150 Öko-Betriebe das verseuchte Futter erhalten. Bis auf zwei wurden mittlerweile alle wieder freigegeben, sagte der Sprecher des Agrarministeriums, Gert Hahne.
Nach Angaben des niedersächsischen Landesamts für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz (LAVES) in Oldenburg stehen noch sieben Futtermittelproben aus. Da es sich dabei jedoch um aktuelle Chargen handele, sei damit zu rechnen, dass die Ergebnisse negativ ausfallen, sagte eine LAVES-Sprecherin am Sonntag der Nachrichtenagentur dpa. «Es ist wichtig für die Menschen zu wissen, dass die aktuellen Futtermittel in den Biohöfen nicht belastet sind.» Die verseuchten Futterpartien stammten aus dem Januar und Februar. Diese sind inzwischen vermutlich aufgebraucht.
Der verseuchte Mais aus der Ukraine war nach Behördenangaben im Winter von einem niederländischen Unternehmen von Nordrhein-Westfalen aus in mehrere Bundesländer verkauft worden. Auch in Hessen dürfen zwei Bio-Hühnerfarmen vorsorglich keine Eier mehr verkaufen, teilte ein Sprecher des Umweltministeriums in Wiesbaden mit. In Rheinland- Pfalz wurde ein Legehennenbetrieb wegen des Verdachts auf dioxinbelastete Eier gesperrt, ebenso ein Betrieb in Hamburg. «Das sind alles nur vorbeugende Schutzmaßnahmen», sagte der Sprecher der Hamburger Gesundheitsbehörde, Rico Schmidt, der dpa.
In Baden-Württemberg überprüfen Lebensmittelkontrolleure einen Bio-Hühnerhof im Regierungsbezirk Stuttgart. Es sei nicht auszuschließen, dass weitere Betriebe den dioxinverseuchten Mais verfüttert haben, sagte ein Sprecher des Landwirtschaftsministeriums in Stuttgart. In Berlin prüfen die Veterinär- und Lebensmittelämter, ob Eier aus betroffenen Chargen in den Handel gelangt sind.
Zumindest in Mecklenburg-Vorpommern, das jedes dritte deutsche Bio-Ei liefert, sind nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums keine Legehennenfarmen betroffen. Lediglich ein Betrieb mit Ziegen und Schweinen habe Futter von dem Lieferanten bekommen.
Nach Angaben des Bundesinstitutes für Risikobewertung in Berlin besteht keine akute Gesundheitsgefahr für die Verbraucher. Der Lebensmittel-Einzelhandel, unter anderem sind die Supermarktketten Lidl und Rewe betroffen, hatte bereits betroffene Eier-Chargen aus den Verkauf genommen.
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