Metastasenbildung bei Krebs
Materialeigenschaften der Basalmembran sind entscheidend
Bei einer Krebserkrankung hängt die Wahrscheinlichkeit von Metastasenbildung in dem ursprünglich nicht von Krebs betroffenen Gewebe von den biomechanischen Eigenschaften der Basalmembran ab, welche das Gewebe umgibt. Dies verdeutlicht eine neue, gerade bei Nature Materials veröffentlichte Studie eines internationalen Teams von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus 15 Forschungseinrichtungen in 5 Ländern unter Federführung der Universität Kopenhagen. Die Forscherinnen und Forscher konnten zeigen, wie die Steifigkeit der Basalmembran im Körper durch das Molekül Netrin 4 gesteuert wird und dass Krebserkrankte mit einem hohen Netrin 4-Level deutlich bessere Überlebenschancen haben, als solche mit weniger Netrin 4.

Ein Forschungsteam der HM wies den Einfluss des Moleküls Netrin 4 auf die Mechanik der Basalmembran mithilfe nanomechanischer Messungen erstmals direkt nach.
CANTER
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Zentrums für Angewandtes Tissue Engineering und Regenerative Medizin (CANTER) der Hochschule München wiesen dabei mithilfe von nanomechanischen Messungen an extrem dünnen Gewebeschnitten sowie an künstlichen Modelmembranen den Einfluss von Netrin 4 auf die Mechanik der Basalmembran erstmals direkt nach.
Das HM-Forschungsteam hat so ein entscheidendes Puzzleteil zur Aufklärung des Einflusses von Netrin 4 auf die Materialeigenschaften der Basalmembran und damit auf die Metastasenbildung bei Krebs beigesteuert. Diese Erkenntnisse könnten künftig neue Therapieansätze in der Krebsmedizin ermöglichen, beispielsweise durch die Gabe von Netrin 4 oder einer entsprechenden mRNA.
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