Bayer will möglichen Covid-19-Wirkstoff auch in Europa produzieren
(dpa) Bayer schafft nun auch in Europa Produktionsmöglichkeiten für den Wirkstoff Chloroquin im möglichen Kampf gegen die Lungenkrankheit Covid-19. Bayer-Chef Werner Baumann kündigte am Donnerstag im Interview mit dem «Handelsblatt» an, dass Produktionsanlagen auch in Europa für die Fertigung des Medikaments Resochin mit dem Wirkstoff Chloroquin angepasst werden sollen. Bisher wird das Mittel, das Bayer in der Krise kostenlos an Regierungen spenden will, nur an einem Standort in Pakistan hergestellt.
Das bereits in den 1930ern entwickelte Medikament zur Malariaprophylaxe ist schon seit einigen Wochen im Gespräch, nachdem Tests an Zellkulturen eine Hemmung der Vermehrung des neuartigen Coronavirus gezeigt hatten, das die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann. «Es gibt Hinweise darauf, dass Resochin im Labor und in ersten klinischen Untersuchungen die Viruslast senkt», sagte Baumann dem Blatt. Es seien aber weitere klinische Studien notwendig, um das Verhältnis von Nutzen und Risiko zu klären. Diese würden nun unter anderem von der Weltgesundheitsorganisation WHO gestartet.
Chloroquin war im März auch außerhalb von Fachkreisen verstärkt ins Gespräch gekommen, nachdem US-Präsident Donald Trump für den Einsatz des Malaria-Medikaments bei der Behandlung von Covid-19-Erkrankten geworben hatte. Experten sind angesichts möglicher Nebenwirkungen aber vorsichtig und warnen vor einer Selbstmedikation. So ist etwa in Frankreich die Behandlung von Covid-19-Erkrankten nur bei schweren Verläufen und nach Abstimmungen mit Ärzten erlaubt.
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