Forschungsprojekt zum Umweltverhalten gentechnisch veränderter Pflanzen gewaltsam unterbunden

27.06.2002

Frankfurt/Main (ots) - Wissenschaftlerkreis Grüne Gentechnik e.V. (WGG) verurteilt erneute Zerstörung eines Versuchsfeldes zur Sicherheitsforschung

Erneut wurde in der vergangenen Woche ein Versuchsfeld der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA) von Unbekannten zerstört. Betroffen sind die Arbeiten von insgesamt fünf Forschergruppen, deren Projekte im Rahmen des Programms "Sicherheitsforschung" durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wurden. Untersucht werden sollte das Verhalten gentechnisch veränderter Kartoffeln unter natürlichen Umweltbedingungen.

Chancen und Risiken der Gentechnik werden in der Öffentlichkeit nach wie vor kontrovers diskutiert. Jeder hat in diesem Zusammenhang das demokratische Recht, entsprechend gehört zu werden. In der Risikodebatte verweisen Kritiker immer wieder auf mögliche Gefahren der neuen Technik. Sie fordern vehement weitere wissenschaftliche Untersuchungen bezüglich deren Sicherheit für Umwelt und Gesundheit.

Um diesem Anliegen Rechnung zu tragen, werden - nicht zuletzt unter Aufwendung erheblicher finanzieller und personeller Ressourcen - Forschungsprojekte wie das oben angesprochene durchgeführt. Ziel ist der Erhalt objektiver Befunde und eine damit einhergehende, sachliche Diskussionsbasis. Deren gewaltsame Zerstörung zeigt nicht nur das offensichtliche Desinteresse der Täter an objektiven Ergebnissen - sie scheinen diese vielmehr sogar zu fürchten. In Ermangelung eigener, sachlicher Argumente zwingt man der Öffentlichkeit kurzerhand geschaffene Tatsachen auf und nimmt ihr die Möglichkeit der Meinungsbildung. Der WGG verurteilt ein solches Vorgehen auf das Schärfste.

Die Mitglieder des WGG eint ein optimistisches, aber nicht unkritisches Verhältnis zur Grünen Gentechnik. Sie bekennen sich zu einem verantwortlichen Umgang mit dieser Zukunftstechnologie und zur Verantwortung, als Fachwissenschaftler an der kontroversen öffentlichen Debatte aktiv teilzunehmen. Dem Kreis gehören Wissenschaftler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz an. Sie vertreten unter anderem die Bereiche Ernährungswissenschaften, Lebensmitteltechnologie, Molekularbiologie, Mikrobiologie und Pflanzenzüchtung.

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