Evolution im Labor
Zoologisches Institut der CAU veröffentlicht neue Forschungsergebnisse
Unter Leitung von Professor Schulenburg und der Doktorandin Rebecca Schulte hat die Arbeitsgruppe des Zoologischen Instituts der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel ihre jüngsten Forschungsergebnisse zur Evolution publiziert. Das Projekt wurde mit Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert. Die Wissenschaftler haben unter kontrollierten Bedingungen am Fadenwurm Caenorhabditis Evolution im Labor entstehen lassen. Sie konnten dabei zweifelsfrei beweisen, dass Evolution außerordentlich schnell stattfinden kann, bereits innerhalb von weniger als 6 Monaten. Dieser Beweis ist nach wie vor ein wichtiger Beleg für Darwins Evolutionstheorie - ein Jahr nach dem 200. Geburtstag von Darwin und nach dem 150. Jahrestag der Veröffentlichung seines Hauptwerks.
Für diesen Beweis hat das Team ein neues Modellsystems etabliert, das sich grundsätzlich hervorragend für Evolutionsexperimente eignet und hierfür auch in der Zukunft intensiv eingesetzt werden wird. Dieses Modellsystem besteht aus dem Fadenwurm Caenorhabditis elegans und seinen bakteriellen Krankheitserregern. Der Fadenwurm weist dabei eine Generationszeit von nur 3 Tagen auf und kann sehr einfach im Labor manipuliert werden.
Das Experiment beweist zusätzlich, dass das Auftreten von Infektionskrankheiten sowohl zu einer Beschleunigung der Evolution sowie zu einer erhöhten Biodiversität führen kann. Das heißt, dass Infektionskrankheiten ein wichtiger Motor der Evolution und auch entscheidend für den Erhalt der Biodiversität sein können. Dies wurde grundsätzlich bereits von Darwin vorhergesagt, konnte in diesem Umfang bisher allerdings nicht experimentell belegt werden.
Schließlich geben die Ergebnisse einen wichtigen Hinweis darauf, warum Organismen, wie auch der Mensch, immer noch anfällig für Infektionskrankheiten sind. Zum einen können auch die Krankheitserreger sehr schnell evolvieren und stellen den Wirt damit vor immer neue Herausforderungen. Zum anderen wird bewiesen, dass die Evolution von Immunität auch Konsequenzen hat. Individuen, die besonders vor den Krankheitserregern geschützt sind, schneiden in anderen Merkmalen deutlich schlechter ab, wie zum Beispiel bei der Erzeugung von Nachkommen.
Originalveröffentlichung: Rebecca D. Schultea, Carsten Makusa, Barbara Haserta, Nico K. Michiels and Hinrich Schulenburg; "Multiple reciprocal adaptations and rapid genetic change upon experimental coevolution of an animal host and its microbial parasite"; Proceeding of the National Academy of Sciences USA (PNAS), published online before print April 5, 2010
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