AiCuris und das MPI für molekulare Physiologie kooperieren im Bereich Antiinfektiva
Im Rahmen der neuen Vereinbarung erhält AiCuris Zugang zu der MPI-eigenen naturstoff-inspirierten Substanzbibliothek. AiCuris wird in Zusammenarbeit mit der Forschungsgruppe von Prof. Dr. Dr. h.c. Herbert Waldmann, Direktor der Abteilung für Chemische Biologie am MPI, Wirkstoffkandidaten identifizieren und optimieren, die gegen Bakterien oder Viren aktiv sind und das Potenzial besitzen, zu antibakteriellen oder antiviralen Medikamenten weiterentwickelt zu werden.
Die natürliche Veranlagung von Bakterien und Viren sich stetig zu verändern, hat zusammen mit der übermäßigen Verschreibung vieler gängiger Antibiotika dazu geführt, dass einige der effektivsten antimikrobiellen Therapien für viele Patienten ihre Wirksamkeit verloren haben. Darüber hinaus sind neue Resistenzmechanismen entstanden, die sich weltweit ausbreiten und unsere Möglichkeiten, gängige Infektionskrankheiten zu behandeln, stark einschränken. Dies führt zu längeren Krankheitsphasen, Komplikationen und in einigen Fällen sogar zum Tod. Ohne wirksame antimikrobielle Wirkstoffe zur Vorbeugung und Behandlung von Infektionen werden medizinische Maßnahmen wie Organtransplantation, Krebs-Chemotherapie, Diabetes-Management und größere chirurgische Eingriffe mit einem hohen Risiko behaftet. Gleichzeitig ist die Entwicklung neuer Antibiotika über die letzten Jahre signifikant zurückgegangen und eine nur geringe Anzahl neuer antibakterieller Wirkstoffe hat die Marktreife erreicht.
"Wir sind fest davon überzeugt, dass die Entwicklung neuer antibakterieller Medikamente von entscheidender Bedeutung für die Bekämpfung antibiotika-resistenter Bakterien ist, die jedes Jahr allein in Europa rund 25.000 Menschen töten", sagte Dr. Holger Zimmermann, CEO der AiCuris Anti-infektive Cures GmbH. "Eine Möglichkeit, einen resistenzbrechenden Wirkstoff zu entwickeln, besteht darin, ausgetretene Pfade zu verlassen und völlig neue Möglichkeiten zu erforschen. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit dem MPI und seiner eigenen Bibliothek naturnaher Verbindungen, denn die Natur hat sich schon oft als perfekte Vorlage für innovative Konzepte erwiesen."
Prof. Dr. Dr. h.c. Waldmann ergänzte: "Neuartige Antibiotika werden angesichts des weltweiten Anstiegs von Resistenzbildungen gegen herkömmliche Medikamente dringendst benötigt. Naturstoffe sind eine unschätzbare Quelle für neuartige Antibiotika, und die am MPI Dortmund entwickelten Konzepte für das Design und die Synthese andersgearteter, von der Natur inspirierter Verbindungen könnten den Weg zur Entdeckung neuer Medikamente ebnen. Die Kombination der Expertise der Wissenschaftler am MPI in der chemischen Biologie mit der erwiesenen Erfahrung von AiCuris in der Medikamentenentwicklung könnte zur Entdeckung und Entwicklung innovativer Ansätze zur Bekämpfung von bakteriellen und viralen Resistenzen führen."
Die angekündigte Zusammenarbeit basiert auf einer langjährigen wissenschaftlichen Partnerschaft und gemeinsamen Forschungsinteressen zwischen AiCuris und MPI und zielt darauf ab, die bereits bestehenden Beziehungen zu vertiefen und die weitere Zusammenarbeit zu fördern.
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