Innovationspreis würdigt zukunftsweisende Biotech-Forschung
„Mit dem Innovationspreis der BioRegionen Deutschlands zeichnen wir jedes Jahr herausragende Forschungsergebnisse in den Bereichen Biotechnologie und Lebenswissenschaften aus“, erklärt Dr. Hinrich Habeck, Sprecher des Arbeitskreises der BioRegionen, zu Beginn der Preisverleihung im bcc am Berliner Alexanderplatz. „Es war für die Juroren in diesem Jahr eine besondere Herausforderung, aus den vielen guten Einsendungen die Preisträger zu ermitteln.“
Denn nur drei Projekte können in Berlin den mit jeweils 2.000 € dotierten Preis, der 2018 bereits zum elften Mal verliehen wurde, in Empfang nehmen. Darunter das Projekt mit dem Titel „GreenRelease for Plant Health“, das von Dr. Felix Jakob und Prof. Dr. Ulrich Schwaneberg eingereicht wurde. Die beiden Forscher der RWTH Aachen haben Mikrogel-Container erfunden, die bewirken, dass Schutzmittel auch nach Regen an der Pflanze haften bleiben und nur langsam freigesetzt werden. Der reduzierte Einsatz von Chemie auf Feldern könnte zukünftig die Böden entlasten und somit ein wichtiges Problem der Agrarwirtschaft lösen, befand die Jury bei ihrer Entscheidung.
Ebenfalls überzeugen konnte Valentin Kramer mit seinem bereits in Gründung befindlichen Projekt „AUCTEQ Biosystems“ – einem mitwachsenden Bioreaktor, der in Zusammenarbeit mit der Hochschule Mannheim entstand. Das bisher notwendige Umsetzen von wachsenden Zellkulturen in größere Bioreaktoren könnte die flexible Wand des Reaktors vermeiden. Die Juroren beeindruckte besonders die mögliche Reduktion von Kontaminationsrisiken im Zukunftsmarkt für Bioreaktoren.
Um die Vermeidung von tödlichen Komplikationen nach Knochenmarks-Transplantationen ging es beim dritten Preisträger des Tages: Prof. Dr. Berend Isermann forscht an einem Ansatz für die Transplantat-gegen-Wirt-Reaktion (GvHD), einer unerwünschten Immunreaktion der im Spendermaterial enthaltenen Zellen. Der Forscher der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg fand heraus, dass die Gerinnungsprotease aktiviertes Protein C (aPC) vor der GvHD schützt und schlägt vor, Transplantate zukünftig ex vivo damit zu behandeln. Für die Jury gehörten der hohe medizinische Bedarf und der personalisierte Ansatz zu den Entscheidungsgründen.
„Der Innovationspreis der BioRegionen hat sich in den vergangen elf Jahren zu einem Schaufenster für die Leistungsfähigkeit und Vielfältigkeit der Biotechnologie entwickelt,“ meint Dr. André Domin, Geschäftsführer des Technologiepark Heidelberg, der im Jahr 2018 für die Ausrichtung des Wettbewerbs verantwortlich war. „Wir möchten die engagierte Arbeit der Forscher würdigen und zur kommerziellen Verwertung ermuntern. Auch unter den Bewerbungen, die heute nicht prämiert werden konnten, finden sich viele förderwürdige Projekte. Wir werden weitere Angebote schaffen, um dieses Potenzial zu nutzen.“
Ermöglicht wird der Innovationspreis der BioRegionen durch das Engagement des Fachjournals BIOspektrum, der Kanzlei Dehmel & Bettenhausen sowie des High-Tech Gründerfonds. Die drei langjährigen Sponsoren stellen auch 2018 das Preisgeld in Höhe von jeweils 2.000 € zur Verfügung.
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