Börsenkandidat Siemens-Medizintechnik legt Messlatte höher

17.01.2018 - Deutschland

(dpa) Der Elektrokonzern Siemens steckt seiner Medizintechniksparte Healthineers zum anstehenden Börsengang höhere Wachstums- und Ertragsziele für die Zukunft. Ohne Zukäufe und Währungseffekte solle der Umsatz mittelfristig jährlich um vier bis sechs Prozent zulegen, nach 3,8 Prozent im Schnitt der vergangenen drei Geschäftsjahre, wie Siemens am Dienstag anlässlich eines Kapitalmarkttages in London mitteilte. Der Ertrag solle auch dank jährlicher Kosteneinsparungen von 240 Millionen Euro, die vom Jahr 2020 an voll greifen sollen, weiter zulegen.

Siemens will Healthineers im ersten Halbjahr an die Börse bringen. Es dürfte der größte Börsengang in Deutschland seit Jahren werden. Als unabhängige börsennotierte Gesellschaft werde das Unternehmen über mehr unternehmerische Flexibilität verfügen und den Wandel in der Branche mitgestalten, sagte Healthineers-Chefaufseher und Siemens-Vorstand Michael Sen. «Siemens wird Siemens Healthineers als Mehrheitsaktionär weiterhin aktiv unterstützen.»

Große Möglichkeiten sieht Healthineers-Chef Bernd Montag etwa im Geschäft mit der Bildgebung. Dazu gehören etwa die Ultraschalldiagnostik und die Computertomografie. «Der Markt wird da um drei Prozent jährlich zulegen, das wollen wir übertreffen», sagte Montag dem «Handelsblatt» (Dienstag). Auch in der Labordiagnostik und im Bereich neue Therapien verspricht sich Montag weitere Wachstumschancen ebenso wie im Servicegeschäft und in der Digitalisierung über alle Bereiche hinweg.

Nach dem Börsengang soll künftig mindestens die Hälfte des Gewinns als Dividende ausgeschüttet werden, wie Siemens mitteilte. Angestrebt werde eine Quote von 50 bis 60 Prozent. Die Sparte galt bislang als Ertragsperle des Konzerns. Im vergangenen Geschäftsjahr (30. September) kam sie mit weltweit mehr als 47.000 Beschäftigten auf einen Umsatz von 13,8 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis von knapp 2,5 Milliarden Euro.

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