Bakterielle Fingerabdrücke verraten Täter
(dpa) Hinterlassene Hautbakterien sollen künftig zum Täter führen: Dieser bakterielle Fingerabdruck kann dort ansetzen, wo keine genetischen Fingerabdrücke gefunden werden. Das schreiben US- Forscher in den «Proceedings» der US-Akademie der Wissenschaften.
Bakterien der Haut seien weitaus vielfältiger als bisher angenommen, erklären Noah Fierer und seine Kollegen von der University of Colorado. Sie nahmen Bakterienproben von neun privaten Rechnertastaturen und -mäusen, ebenso von den Handflächen ihrer Besitzer. Daraus extrahierten sie das Erbgut der Bakterien. Für die Studie entnahmen sie noch das Erbgut aus Kulturen öffentlicher Computeroberflächen und nutzten die Daten von 270 weiteren verschiedenen Handproben. Ergebnis: In allen neun Fällen konnten die Forscher den individuellen Bakterienmix zum jeweiligen Besitzer zuordnen.
Bei gewöhnlicher Raumtemperatur blieben die Hautbakterien bis zu zwei Wochen unverändert an Gegenständen haften, erläutern die Wissenschaftler. Deshalb eigne sich die Methode zur gerichtsmedizinischen Identifikation. Sind keine Spuren von Speichel, Blut, Gewebe für eine DNA-Analyse zu finden, kann der bakterielle Fingerabdruck zum Täter führen. Weitere Untersuchungen zur Genauigkeit des Verfahrens seien jedoch nötig.
Originalveröffentlichung: Noah Fierer et al.; "Forensic identification using skin bacterial communities"; PNAS, Published online before print March 15, 2010
Meistgelesene News
Organisationen
Weitere News aus dem Ressort Wissenschaft
Holen Sie sich die Life-Science-Branche in Ihren Posteingang
Ab sofort nichts mehr verpassen: Unser Newsletter für Biotechnologie, Pharma und Life Sciences bringt Sie jeden Dienstag und Donnerstag auf den neuesten Stand. Aktuelle Branchen-News, Produkt-Highlights und Innovationen - kompakt und verständlich in Ihrem Posteingang. Von uns recherchiert, damit Sie es nicht tun müssen.