Merck stärkt Bioraffinerie der Zukunft

17.03.2010 - Deutschland

Anfang März erfolgte der Startschuss für das von der EU geförderte Forschungsprojekt EuroBioRef. 28 Partner aus 14 Ländern erarbeiten in den kommenden vier Jahren gemeinsam zukunftsweisende Lösungen für die energieeffiziente Umwandlung von Biomasse - ausgehend vom landwirtschaftlichen Rohstoff bis hin zum fertigen Handelsprodukt. Ziel ist, die Energie- und Ressourceneffizienz der europäischen chemischen Industrie zu erhöhen. Eine wichtige Rolle kommt dabei der Merck KGaA zu. Das Unternehmen wird im Rahmen des Projektes eine neue Generation ionischer Flüssigkeiten entwickeln.

Ionische Flüssigkeiten - eine wegweisende Technologie

Seit zehn Jahren betreibt Merck bereits eine intensive Forschung auf dem Gebiet ionischer Flüssigkeiten. Neu ist ihr Einsatz in der Aufbereitung von Biomasse. Neue Wertprodukte wie Butanol und andere höhere Alkohole sollen mit Hilfe ionischer Flüssigkeiten aus verdünnten wässrigen Lösungen aufbereitet werden - und zwar mit einer deutlich besseren Energiebilanz als sie herkömmliche destillative Produktionsverfahren bieten können. Ionische Flüssigkeiten sind Salze, die bei Temperaturen unter 100°C flüssig sind. Dadurch erhöhen sie die Effizienz von Aufbereitungsprozessen bei gleichzeitiger Reduzierung ihrer Kosten.

Brückenschlag zwischen Industrie und Forschung

Für das Projekt EuroBioRef haben sich führende biochemische Unternehmen Europas mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen vernetzt, um wertvolle Synergien bei der Entwicklung nachhaltiger Bioraffinerieverfahren auszuschöpfen. Investitionskosten, Produktionszeiten und Logistikaufwand werden deutlich reduziert, Rohstoff- und Anlageflexibilität, Reaktions- und Trennleistungen werden erhöht. Die Wirtschaftlichkeit der europäischen Bioraffinerie soll auf diese Weise um 30% gesteigert, ihr Energieverbrauch um 30% gesenkt werden. Im Fokus steht zudem die Anpassungsfähigkeit an die Infrastruktur lokaler Märkte, um Risiken für Investoren zu minimieren und die Einführung der neuen Bioraffinerieverfahren europaweit zu fördern. „Das Projekt ist der notwendige Brückenschlag zwischen Wirtschaft und Forschung, um zukunftsweisende, biobasierte Verfahren schnell und reibungslos für die Aufbereitung neuer Wertprodukte einsetzen zu können“, unterstreicht Dr. Michael Schulte, Senior Director Research & Development, Merck KGaA.

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