Forscher sehen genetische Ursachen von Lungenleiden
(dpa) Ein internationaler Forscherverbund hat fünf Gene identifiziert, die Bedeutung für die Behandlung von Lungenkrankheiten haben könnten. Die Gene stehen im Zusammenhang mit Entgiftungs-, Entzündungs- und Heilungsprozessen, wie die Universität Greifswald mitteilte. Das Ergebnis trage zu einem besseren Verständnis der Ursachen von Lungenerkrankungen bei und eröffne damit Wege zu einer besseren Behandlung der Patienten.
Vor allem die Chronisch Obstruktive Lungenerkrankung COPD, an der etwa jeder zehnte Erwachsene über 40 Jahren leide, rücke in den Fokus der Wissenschaftler. Der bedeutendste Risikofaktor für diese Erkrankung sei das Rauchen. Das Leiden trete in einigen Familien jedoch gehäuft auf, so dass vermutet werde, dass eine eingeschränkte Lungenfunktion auf genetischen Variationen beruhe.
Die 96 Wissenschaftler vom sogenannten SpiroMeta-Konsortium haben die genetische Variationen an 2,5 Millionen Positionen des menschlichen Genoms bei über 20.000 Probanden untersucht und mit deren individuellen Lungenfunktionswerten verglichen. In fünf verschiedenen Bereichen des Erbguts waren genetische Varianten mit Änderungen der Lungenfunktion verbunden. Die Wissenschaftler untermauerten ihre Ergebnisse, indem sie die gefundenen Zusammenhänge an weiteren 33.000 zusätzlichen Probanden überprüften.
Das Team unter Leitung von Martin Tobin von der Universität Leicester hat die Studie im Fachjournal «Nature Genetics» veröffentlicht. Aus Greifswald waren unter anderem Sven Gläser und Georg Homuth beteiligt.
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