SanguiBioTech AG stellt neues Verfahren zur Heilung chronischer Wunden auf internationalem Kongress in Hamburg vor

Externe Anwendung von Hämoglobin als Sauerstoff-Transporter erzielte in Einzelanwendungen bereits beeindruckende Heilungserfolge

19.06.2002

Witten (ots) - Im Rahmen des 6. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung (DGfW) e. V. vom 13.-14. Juni 2002 in Hamburg stellten Prof. Dr. Wolfgang Barnikol und Dr. Alexander Teslenko, SanguiBioTech AG, Witten, ihr Konzept der "Heilung chronischer Wunden unter externer Anwendung von Hämoglobin als Sauerstoff-Transporter" vor.

Nicht heilende chronische Wunden gehen stets mit einem Sauerstoffmangel der betreffenden Hautstelle einher. Die granulierenden Zellen des Wundbodens könnten im Prinzip den notwendigen Sauerstoff von innen und von außen erhalten. Wegen der Gefäßdegeneration ist jedoch die Sauerstoffversorgung von innen nicht mehr ausreichend. Auch die Sauerstoffversorgung von außen stößt auf ein Problem: Eine Wasserschicht von nur 50 Mikrometern stellt für Sauerstoff bereits einen so großen Diffusionswiderstand dar, dass die dahinter befindlichen Zellen von Sauerstoff isoliert bleiben. Eine solche Schicht ist aber über einem Wundboden stets vorhanden, so dass sich die Wundzellen von außen nicht mit Sauerstoff versorgen können.

Zentraler Inhalt des zum Patent angemeldeten Verfahrens der SanguiBioTech AG ist es, diesen Diffusionswiderstand durch Einbringen von Hämoglobin in die Schicht entscheidend zu verringern, so dass der Sauerstoff diese "Barriere" über den Mechanismus der erleichterten Diffusion passieren kann. Besonderer Vorteil dieser Vorgehensweise ist, dass der Sauerstoff den Wundzellen so in bioverfügbarem *) Zustand, also wie im Falle der Versorgung innerer Zellen, angeboten wird.

Anhand von Dias wurde eindrücklich gezeigt, welche Erfolge bereits in ersten Einzelanwendungen erzielt werden konnten: In zwei besonders schwerwiegenden Fällen chronischer Wunden (Arteriosklerose und chronisch-venöse Insuffizienz) gelang es, durch das Sangui-Verfahren in Kombination mit klassischen Verfahren der Wundreinigung innerhalb von sechs bzw. zwei Monaten bei täglicher Behandlung eine vollständige Heilung herbeizuführen. Die chronischen Wunden hatten sich zuvor sämtlichen herkömmlichen Behandlungsmethoden gegenüber als therapieresistent erwiesen.

*) "Bioverfügbar" kennzeichnet die Tatsache, dass der Sauerstoff sowohl in untoxischer (d. h. ungiftiger) Form als auch für die Zellen in ausreichender Menge vorhanden ist. Im Unterschied dazu wirkt der Sauerstoff bei Therapien mit reinem Sauerstoff in oxidativ-toxischer Form und damit schädlich auf das Gewebe.

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