Keine anormalen Reaktionen auf Schweinegrippe-Impfung

27.11.2009 - Schweiz

(dpa) Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat bislang keine anormalen Reaktionen nach Impfungen gegen die Schweinegrippe registriert. Auch die jüngsten Berichte über Reizungen nach Impfungen in Kanada hätten sich nicht als besorgniserregend erwiesen, sagte der WHO-Sonderberater für Grippepandemien, Keiji Fukuda, am Donnerstag in Genf. Nach der Verabreichung von 100 Millionen Dosen an Impfstoffen in 40 Ländern gebe es weitgehend nur die erwarteten Reaktionen wie etwa Hautrötungen, sagte der Experte. «Bis heute wurden keine ungewöhnlichen Sicherheitsprobleme (mit den Impfstoffen) entdeckt.»

In Deutschland sind nach Schätzungen des Bundesinstituts für Sera und Impfstoffe bislang 2,5 bis 4,8 Millionen Dosen des Impfstoffs Pandemrix gespritzt worden. Dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) in Langen waren bis einschließlich Donnerstag vergangener Woche (19.11.) insgesamt 451 Verdachtsfälle von Impfreaktionen gemeldet worden, darunter 10 Todesfälle. Bei keinem Todesfall gebe es jedoch einen Hinweis auf einen ursächlichen Zusammenhang mit dem Impfstoff.

Die WHO nannte Berichte verfrüht, nach denen die Grippewelle etwa in den USA bereits ihren Höhepunkt erreicht habe. Es sei nicht ungewöhnlich, dass nach einer ersten Welle die Zahl der Ansteckungen zurückgehe, erläuterte Fukuda. Dies liege auch daran, dass nach einem ersten Höhepunkt immer mehr Menschen immun würden.

«Noch immer aber ist die (Grippe-)Aktivität in Ländern der nördlichen Hemisphäre sehr groß», sagte der WHO-Experte. «Wir werden zumindest noch einige Wochen eine anhaltende Aktivität erleben.» Fest stehe auch, dass sich nach den bisherigen Erkenntnissen weder die Resistenzen gegen den Impfstoff wesentlich vergrößert hätten noch wirklich ernsthafte Mutationen des Virus beobachtet worden seien, sagte Fukuda.

Unterdessen zeigt eine europäische Studie, dass Schulschließungen die Ausbreitung der Schweinegrippe bremsen können. Würden Schulen während einer Pandemie geschlossen, könnte das die Ansteckung um 21 Prozent reduzieren, schreibt ein Forscherteam um Niel Hens von den Universitäten Hasselt und Antwerpen in Belgien im britischen Fachjournal «BMC Infectious Diseases» (online veröffentlicht). Die Wissenschaftler hatten in acht europäischen Ländern das Ansteckungsrisiko an Schultagen mit dem an Wochenenden und in den Ferien verglichen.

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