Pharmakonzern Pfizer könnte ab 2011 in Japan Generika verkaufen
(dpa-AFX) Der Pharmakonzern Pfizer will verstärkt im Geschäft mit Nachahmermedikamenten (Generika) mitmischen. Pfizer könnte ab dem Jahr 2011 beginnen, in Japan Generika zu verkaufen, sagte ein Sprecher von Pfizer-Japan am Donnerstag. Pfizer will nach früheren Angaben das lange Jahre vernachlässigte Geschäft mit Nachahmermedikamenten aktiv voranbringen und durch Lizenzkäufe und Übernahmen ausbauen.
Japan forciert Generika, um die Kosten des Gesundheitssystems zu senken. Der Plan der neuen Regierung, die Kosten für patentgeschützte Medikamente zu senken, dürfte allerdings das Wachstum der Generikaprodukte nicht gerade beschleunigen, hatte der Chef des größten japanischen Generikaherstellers Sawai jüngst gesagt. Werden Originalmedikamente billiger, sinkt der Bedarf, die günstigeren Generika zu verschreiben.
Branchenprimus Pfizer hatte seinen Strategieschwenk mit konkreten Maßnahmen untermauert und mehrere Produktlizenzen vom indischen Generikahersteller Aurobindo gekauft. Dies dürfte kaum ausreichen, um das Ende des Jahrzehnts auf Pfizer zukommende "Patent Cliff" mit dem Patentverlust für den lukrativen Blutfettsenker Lipitor auszugleichen: Das weltweit meistverkaufte Medikament spülte dem Hersteller der Potenzpille Viagra 2008 einen Umsatz von 12,4 Milliarden Dollar in die Kasse.
Der vor einigen Monaten neu geschaffen Pfizer-Sparte für Generika sind Medikamente mit rund zehn Milliarden Dollar Jahresumsatz zugeordnet - rund einem Fünftel des Konzernumsatzes von 2008 in Höhe von 48 Milliarden Dollar. Durch die Übernahme des US-Konkurrenten Wyeth dürfte Pfizer seine Generikasparte noch um mehrere Milliarden Dollar Umsatz erweitern. Zum globalen Pharmamarkt von etwa 750 Milliarden Dollar steuern patentfreie Arzneien nach Schätzung Pfizers zuletzt rund 270 Milliarden Dollar bei.
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