Ratiopharm putzt sich für Verkauf heraus
(dpa-AFX) Der zum Verkauf stehende Arzneimittel-Hersteller Ratiopharm hat zum ersten Mal Gewinnziele veröffentlicht. "Wir erwarten bis 2014 einen jährlichen Umsatzanstieg von durchschnittlich acht Prozent auf 2,4 Milliarden Euro", sagte der Firmenchef Oliver Windholz der "Financial Times Deutschland" (FTD/Montag). Im selben Zeitraum solle der operative Gewinn auf 530 Millionen Euro klettern, was einem durchschnittlichen Anstieg von 20 Prozent pro Jahr entspreche. Der Hersteller für Nachahmermedikamente gehört zur hoch verschuldeten Merckle-Gruppe.
Die Bieterfrist für den Verkauf von Ratiopharm endet Anfang November, die Transaktion soll im ersten Quartal 2010 abgeschlossen sein. "Der Verkauf der Gruppe als Ganzes hat erste Priorität", sagte Windholz. Damit trat er Spekulationen entgegen, das kanadische Geschäft könnte, um US-Investoren zu locken, separat verkauft werden. Den Unternehmenswert von Ratiopharm taxieren Analysten dem Bericht zufolge zwischen zwei und drei Milliarden Euro.
Wachstumschancen sieht der Manager vor allem im Ausland. Der Umsatzanteil des Auslandsgeschäfts solle in den nächsten Jahren von derzeit 53 auf 60 Prozent steigen. Um die Rentabilität des Konzerns zu erhöhen, soll Anfang 2010 eine neue Produktion in Indien starten. Geplant sei laut Windholz, noch mehr in dem asiatischen Land zu fertigen. Zudem soll die Biotechniksparte weiter ausgebaut werden. "Bis 2014 werden wir 200 Millionen Euro Umsatz damit machen", sagte der Ratiopharm-Chef. Heute sei es ein Zehntel.
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