Erneut Geld für die Stammzellenforschung
Eine Fördersumme von 165.000 Euro erhält die Fachhochschule Gießen-Friedberg für das Forschungsprojekt "Prozessintensivierung bei der Herstellung von stammzellbasierten Implantaten für die Zelltherapie". Die Mittel für das Vorhaben stammen aus dem Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie.
An der FH leitet Prof. Dr. Peter Czermak vom Institut für Biopharmazeutische Technologie das Projekt. Kooperationspartner ist die Cellmed AG aus dem fränkischen Alzenau, die mit weiteren 122.000 Euro gefördert wird.
Vielen Patienten, die beispielsweise an Parkinson, Diabetes mellitus oder anderen hormonellen Erkrankungen leiden, könnte eine Zelltherapie helfen. Dabei werden als Ersatz oder Unterstützung funktionsgestörter Zellverbände oder Organe Zellen eingesetzt, die außerhalb des Körpers präpariert wurden. Die dazu benötigten Stammzellen können aber in herkömmlichen Kultivierungssystemen nur sehr aufwändig in ausreichender Menge produziert werden.
In einem Vorgängerprojekt hatten die Kooperationspartner bereits nachgewiesen, dass Stammzellen sich in Festbettreaktor-Systemen erfolgreich im Produktionsmaßstab kultivieren lassen. Die Überwachung des teilautomatisierten Bioreaktorsystems erfolgt über die Bestimmung der Glukosekonzentration im Medium.
Im aktuellen Vorhaben sollen die Automatisierung und Steuerung des Prozesses weiter verbessert werden, um so den strengen Vorgaben von Arzneimittelzulassungsstellen wie zum Beispiel der US-amerikanischen Food and Drug Administration gerecht zu werden. Dazu wollen die Forscher die Stammzellenkultivierung online überwachen. Dies soll zu einer vollständigen Automatisierung des Systems, zu einer Erhöhung der Prozesssicherheit durch die ständige Online-Überwachung der Lebendzellmasse und so zur optimierten Steuerung des Expansions- und Ernteprozesses der Stammzellen führen. Das Projekt hat eine Laufzeit von zwei Jahren.
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