Modernste Biobank der Welt ist im Saarland
Weiteres Projekt der Bill & Melinda Gates Foundation für das Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik
Das Saarland beherbergt nun die wohl modernste Biobank der Welt, mit elektronischer Identifizierung der Proben, tieftemperaturtauglichen Speicherchips an jedem Probenröhrchen und einem hohen Grad an Automatisierung. Am 31. Juli 2009 wurde das Projekt unter der Koordination des Fraunhofer IBMT, dem Virologen und Immunologen Priv.-Doz. Dr. H. von Briesen, in enger Zusammenarbeit mit den 11 internationalen Partnern, insbesondere aber auch der Universität des Saarlandes (Prof. Dr. A. Meyerhans), in allen Punkten erfolgreich abgeschlossen. In einem letzten Schritt wurde in diesem Jahr die Biobank mit den angegliederten Laboren nach den europäischen als auch amerikanischen GCLP-Richtlinien (Good Clinical Laboratory Practice) zertifiziert. "Wir betrachten den erfolgreichen Aufbau dieser Bank als Pionierleistung. Es ist unser größter Erfolg, den Prozess der Abnahme im ersten Anlauf bestanden zu haben", sagt der Direktor des IBMT, Professor Fuhr.
Unmittelbar nach Abschluss des Projektes erhielt das Saarland mit dem IBMT nun den Zuschlag für ein zweites Projekt, in dem einmal die Erweiterung der Forschungsbank und deren internationale Vernetzung vorangetrieben werden soll, zum anderen dringend benötigte Laborautomaten, die die Impfstoffentwicklung beschleunigen werden, aufzubauen sind. Das Gesamtbudget für das Zweijahresprojekt liegt bei 5 Mio US$, wovon die Gates Foundation mit den angegliederten Forschergruppen 3,2 Mio, das Saarland 0,5 Mio und die Fraunhofer-Gesellschaft 1,3 Mio US$ beisteuern.
"Wir unterstützen dieses Projekt im Rahmen unserer Innovationsstrategie nachdrücklich. Denn neben der internationalen Ausstrahlung wird nun auch die Laborgeräteentwicklung und Medizintechnik im Saarland gestärkt. Dieser Ausbau der saarländischen Biobanktechnologie kann auf viele klinische und biotechnologische Anwendungen übertragen werden", erläutert der Minister für Wirtschaft und Wissenschaft des Saarlandes, Joachim Rippel. Auch dieses Projekt wird vom Fraunhofer IBMT koordiniert, in enger Kooperation mit der Medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes, der Weltgesundheitsorganisation (WHO, Genf), den National Institutes of Health (NIH, USA), dem National Institute for Biological Standards and Control (NIBSC, Großbritannien), der Universität in Lund (Schweden) und dem San Raffaele Scientific Institute (DIBIT, Italien) sowie einem Netzwerk von medizinischen Einrichtungen in Entwicklungsländern.
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