Biofrontera stellt Halbjahresfinanzbericht 2009 vor
Rückblick auf das erste Halbjahr 2009
Biofrontera liegt mit ihrer Kostenstruktur wie in den Vorjahren auf einem im Branchenvergleich niedrigen Niveau. Der Verlust aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit vor Steuern und Finanzierungsaufwand (EBIT) erniedrigte sich nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) auf 3,05 Mio. Euro, im Vergleich zu 4,57 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2008. Der Jahresfehlbetrag sank entsprechend von 5,61 Mio. Euro in der Vorjahresperiode auf 4,79 Mio. Euro in 2009. Diese Reduktion beruht im Wesentlichen auf dem Forschungs- und Entwicklungsaufwand des Biofrontera-Konzerns, der zum 30.Juni 2009 wie geplant von 3,43 Mio. Euro im Vorjahr auf 2,03 Mio. Euro reduziert war. Wegen der Fertigstellung einiger klinischer Studien konzentrieren sich die verbleibenden Ausgaben im Wesentlichen auf die noch laufende Phase III-Studie von BF-200 ALA zur Behandlung der aktinischen Keratose und die Vorbereitung der Zulassungen von Belixos® und BF-200 ALA.
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sanken die allgemeinen Verwaltungs- und Betriebskosten leicht von 1,25 Mio. Euro in der Vorjahresperiode auf 1,20 Mio. Euro zum 30. Juni 2009. Parallel dazu sind die Umsatzerlöse um 45% von 148 TEUR in der Vorjahresperiode auf 215 TEUR gestiegen. Diese Erlöse resultierten aus der Vermarktung der Ice-Mask und von Rezepturbestandteilen. Der deutliche Zuwachs der Umsatzerlöse bei gleichbleibenden Vertriebskosten spiegelt den weitgehend abgeschlossenen Aufbau von Vertriebsstrukturen für Deutschland wieder, auf deren Basis die Vertriebsstärke jederzeit mit geringem Aufwand erhöht werden kann.
Infolge des Periodenverlustes hat sich die Bilanzsumme zum 30. Juni 2008 im Vergleich zum 31. Dezember 2008 von TEUR 3.754 auf TEUR 2.687 verringert. Das negative Eigenkapital zum 30. Juni 2009 verbesserte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2008 von TEUR 20.086 auf TEUR 19.995. Dies beruht auf den beiden im ersten Halbjahr durchgeführten Finanzierungsrunden und der Wandlung eines Teils der ausstehenden Wandelanleihe. Trotz der geringen Verbesserung verdeutlicht das negative Eigenkapital, dass durch die klinischen Entwicklungen zwar Kosten entstanden sind und Werte geschaffen wurden, diese jedoch noch nicht bilanziell berücksichtigt sind. Das nach IFRS ausgewiesene negative Eigenkapital des Konzerns führt nicht zu einer bilanziellen Überschuldung, da die Eigenkapitalien der Einzelgesellschaften nach HGB positiv sind bzw. durch Rangrücktrittserklärungen der Biofrontera AG gegenüber ihren Konzerntöchtern Überschuldungen beseitigt wurden.
Am 30. Juni 2009 beschäftigte Biofrontera 24 Mitarbeiter.
"Die immer noch sehr hohen Entwicklungskosten werden in den kommenden Monaten weiter fallen. Gleichzeitig sollten die Umsätze durch die Markteinführung von Belixos® deutlich ansteigen. Hierdurch wird in Summe der Kapitalbedarf deutlich absinken und die Gesellschaft kann sich dem Break-even nähern. Trotzdem ist kurzfristig der erfolgreiche Abschluss der laufenden Kapitalmaßnahme für das Überleben der Gesellschaft essentiell," sagte Prof. Dr. Hermann Lübbert, Vorstandsvorsitzender der Biofrontera AG.
Entwicklung im ersten Halbjahr 2009
Mit dem Abschluss der ersten Phase III-Studie gegen aktinische Keratose und der Vervollständigung der Patientenbehandlung bei der zweiten Phase III-Studie konnten entscheidende Fortschritte bei der Entwicklung von Biofronteras Phase III Produktkandidat BF-200 ALA erzielt werden. Auch die positiven Phase II-Resultate mit BF-derm1 wecken große Hoffnungen.
Ausblick
Bis zum Ende des Jahres 2009 soll der Vertrieb von Belixos® in Deutschland begonnen und erste Vertriebspartner außerhalb Deutschlands identifiziert worden sein. Der liquiditätsschonende Produktionsvertrag mit Grünenthal ist hierbei ein wichtiger Meilenstein. Aus der Phase III-Studie, bei der BF-200 ALA mit der zugelassenen Standardmedikation verglichen wird, wird bis zum Jahresende mit richtungsweisenden Ergebnissen gerechnet, auf deren Basis mit der Vorbereitung der Zulassung begonnen werden kann. Durch die bevorstehende Markteinführung von Belixos® will Biofrontera sich vom forschenden Biotech- zum Spezialpharmaunternehmen mit eigenem Vertrieb weiterentwickeln.