Multizentrische Studie zum Zusammenhang zwischen Bulimie und ADHS

25.08.2009 - Deutschland

Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Bulimia nervosa und Aufmerksamkeits-/Hyperaktivitätsstörungen (ADHS)? Dieser Frage gehen Forscher in einer multizentrischen Studie nach, an der auch die Abteilung für Psychosomatische Medizin der LWL-Klinik Dortmund, Klinikum der Ruhr-Universität Bochum, beteiligt ist. Im Zuge der Untersuchungen wollen sie auch unterschiedliche Aspekte der Hirnleistung wie Aufmerksamkeit und Gedächtnisleistungen testen. Ferner wollen sie im Rahmen von molekulargenetischen Analysen den Einfluss verschiedener Gene auf bestimmte Subtypen der Essstörung untersuchen. Für die Studie werden noch erwachsene Probanden gesucht, die an einer Bulimia nervosa leiden.

Erste systematische Erfassung

In früheren Studien haben Patientinnen mit Bulimia nervosa häufig von einem zeitgleichen ADHS berichtet. Darüber hinaus weisen wissenschaftliche Untersuchungen darauf hin, dass sie eine Neigung zu Impulsivität besitzen, was sich sowohl durch Selbstbeurteilungsbögen als auch neuropsychologische Tests nachweisen ließ. "Eine systematische Erfassung der Gleichzeitigkeit beider Störungsbilder anhand von standardisierten Diagnostikinstrumenten und neuropsychologischen Tests liegt bislang nicht vor", sagt Diplom-Psychologin Sarah Weber. In der aktuellen Studie sollen daher in mehreren deutschen Zentren Kinder, Jugendliche und Erwachsene daraufhin untersucht werden. Mit verschiedenen klinischen Interviews und Fragebögen wollen die Forscher das Vorliegen beider Störungsbilder sowie möglicher weiterer Diagnosen überprüfen, und anhand einer ausführlichen neuropsychologischen Untersuchung unterschiedliche Aspekte der Aufmerksamkeit und Hirnleistung testen. Ferner wollen sie den Einfluss von Kanditatengenen auf Subtypen der Essstörung untersuchen.

Beteiligte Studienzentren

Beteiligte Studienzentren sind die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, Universitätsklinikum der Medizinischen Fakultät der RWTH Aachen, die Medizinisch Psychosomatische Klinik Roseneck im Verbund mit der Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München, die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters, das LVR-Klinikum Essen, Kliniken und Institut der Universität Duisburg-Essen sowie die Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der LWL-Klinik Dortmund, Klinikum der Ruhr-Universität Bochum.

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