Aussichtsreiche Technologie im Kampf gegen Grippe-Epidemien

02.06.2009 - Deutschland

Im Kampf gegen Virus-Infektionen wie der Schweinegrippe spielen schnell anwendbare Medikamente eine zentrale Rolle. Derzeit gibt es jedoch nur einen einzigen zugelassenen Wirkstoff, der oral in Tablettenform eingenommen werden kann. Alle anderen antiviralen Wirkstoffe müssen gespritzt oder inhaliert werden und bringen sowohl in der Anwendung als auch in der Logistik Schwierigkeiten mit sich. Zusammen mit der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel arbeitet die IP Bewertungs AG an einem Entwicklungsprojekt, um notwendige Wirkstoffe zukünftig in Tablettenform verfügbar zu machen.

Gerade vor dem Hintergrund drohender Seuchen, wie der als Schweinegrippe bekannten Infektion mit dem Virus H1N1, kann diese Plattform-Technologie nach eigenen Angaben zukünftig von großer Bedeutung sein. Neu entwickelte Medikamente lassen sich so schnell und einfach in Tablettenform zum Schutz der Bevölkerung global verteilen. Pandemien und Seuchen können dadurch eingedämmt werden. „Unser Entwicklungsprojekt ist ein vielversprechender neuartiger Ansatz, um die so genannte Bioverfügbarkeit von Medikamenten entscheidend zu verbessern.“, sagt Dr. Markus Kähler, der als Projektleiter bei der IP Bewertungs AG in Hamburg die Forschungsarbeiten an der Universität Kiel betreut. „Bioverfügbarkeit“ ist eine pharmakologische Messgröße, die prozentual angibt, wie schnell ein Medikament, z.B. als Tablette eingenommen, in die Blutbahn gelangt und anschließend im Körper an den Wirkorten wiederzufinden ist.

Die Technologie kann bei Arzneistoffen angewendet werden, die über Amidin- oder Guanidin-Gruppen verfügen. Dabei wird nicht die Wirksamkeit beeinflusst, sondern lediglich die Aufnahmefähigkeit im Körper verbessert. Für neue Wirkstoffkandidaten können die hohen Zulassungskosten spürbar gesenkt und Entwicklungszeiten signifikant verkürzt werden, da die aufwändigen klinischen Studien sofort mit der effektiveren Darreichungsform begonnen werden können.

Die geschützte Erfindung zur Erhöhung der Bioverfügbarkeit von pharmazeutischen Wirkstoffen ist eines von 22 Patentportfolien eines Patentverwertungsfonds, der von einer deutschen Großbank und einem unabhängigen Initiator aufgelegt wurde. Die Fondsgesellschaft Dritte Patenportfolio Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG ist im Besitz aller Schutzrechte für diese Technologie, die für interessierte Unternehmen zur Lizenzierung bereit steht.

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