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Zonisamid
Zonisamid (Handelsname: Zonegran®; Hersteller: Eisai) ist ein Arzneistoff, der als Zusatztherapie für die Behandlung erwachsener Patienten mit bestimmten epileptischen Krampfanfällen, d.h. bei partiellen Anfällen mit oder ohne sekundäre Generalisierung eingesetzt wird. Zonisamid wurde am 10. März 2005 in der EU zugelassen.[1] Es ist ein Benzisoxazol-Derivat und Sulfonamid. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Klinische AngabenAnwendungsgebiete (Indikationen)Zonisamid ist ein Antikonvulsivum und ist als Zusatztherapie für die Behandlung erwachsener Patienten mit partiellen (fokalen) Krampfanfällen mit oder ohne sekundäre Generalisierung in der EU und der Schweiz zugelassen. Dosierung, Art und Dauer der AnwendungEntsprechend der Zulassung kann Zonisamid nur zusätzlich zu einer schon bestehenden Behandlung mit anderen Antikonvulsiva angewendet werden. Die Dosierung für Erwachsene beträgt - je nach klinischer Wirkung - 300 bis 500 mg täglich. Die Tagesdosis sollte in zwei Einzeldosen aufgeteilt werden. Unerwünschte Wirkungen (Nebenwirkungen)Am häufigsten treten psychische Nebenwirkungen auf (Erregbarkeit, Reizbarkeit, Verwirrungszustand, Depression) Weiterhin kommt es zu Erkrankungen des Nervensystems (Ataxie, Schwindel, Gedächtnisbeeinträchtigung, Schläfrigkeit), Diplopie und Anorexie. Zu den schwerwiegendsten beobachteten Nebenwirkungen zählten: allergische Reaktionen, Anfälle, malignes neuroleptisches Syndrom, Rhabdomyolyse und Nierensteine. Das sehr häufige Vorkommen von psychiatrischen und neurologischen Nebenwirkungen dürfte den Einsatz von Zonisamid erschweren. Das häufige Vorkommen von allergischen Reaktionen und gelegentliche Auftreten von Nierensteinen steht mit den stofflichen Eigenschaften von Zonisamid in Verbindung (Sulfonamid, Carboanhydrasehemmer). Pharmakologische EigenschaftenWirkungsmechanismus (Pharmakodynamik)Der Wirkungsmechanismus von Zonisamid ist nicht vollständig geklärt. Es scheint auf spannungsabhängige Natrium- und Kalziumkanäle zu wirken und damit die synchronisierte Entladung von Nervenzellen zu unterbrechen, wodurch die Verbreitung von Krampfentladungen reduziert wird. Zonisamid ist auch ein Carboanhydrasehemmer. Carboanhydrasehemmer führen zu einer Übersäuerung des Gewebes und reduzieren so auch die Erregbarkeit von Nervenzellen. Sonstige InformationenGeschichteZonisamid wurde in den 1970er Jahren bei Dainippon synthetisiert und charakterisiert.[2] Die klinische Entwicklung wurde zunächst in Zusammenarbeit zwischen Dainippon und Parke-Davis (heute: Pfizer) begonnen und führte 1989 zur Zulassung von Zonisamid in Japan (Excegran). Parke-Davis schied bereits 1987 aus der Zusammenarbeit aus. Hauptgrund für den Ausstieg von Parke-Davis war das häufige Auftreten von Nierensteinen. Dainippon führte die Entwicklung außerhalb Japans weiter und verkaufte 1997 die Rechte außerhalb Japans an Athena Neuroscience (heute Élan). Ein 1997 gestellter Zulassungsantrag in Europa wurde 1998 von Athena aufgrund von Mängeln in den Zulassungsunterlagen zurückgezogen. Im Jahre 2000 erfolgte die Zulassung in den USA. Élan übertrug 2004 die Rechte für Europa und die USA an Eisai. Die Zulassung in Europa erfolgte dann 2005, 16 Jahre nach der Erstzulassung in Japan. StudienDie europäische Zulassung beruht auf vier doppelblinden plazebokontrollierten Studien an etwa 500 Patienten, die Zonisamid über eine Dauer von bis zu 24 Wochen in ein- oder zweimal täglicher Gabe erhielten.[3] Diese Studien zeigen, dass mit einer anhaltenden Wirksamkeit bei Dosierungen von 300 bis 500 mg/Tag gerechnet werden kann. Weitere fünf offene Studien an etwa 700 Personen über einen Zeitraum von sieben Jahren belegen die langfristige Sicherheit. Der Hersteller hat sich gegenüber der europäischen Zulassungsbehörde zur weiteren Untersuchung der neurologischen Wirkungen bei älteren Patienten sowie zu einem Entwicklungsprogramm für Kinder und Jugendliche verpflichtet. Quellen
Kategorien: ATC-N03 | Arzneistoff | Antiepileptikum |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Zonisamid aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |