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Ziegelroter Risspilz



I. erubescens
Systematik
Abteilung: Ständerpilze (Basidiomycetes)
Klasse: Hutpilze (Agaricomycetidae)
Ordnung: Blätterpilze (Agaricales)
Familie: Schleierlingsartige (Cortinariaceae)
Gattung: Risspilze (Inocybe)
Art: I. erubescens
Wissenschaftlicher Name
Inocybe erubescens
A. Blytt 1904

Der Ziegelrote Risspilz (Inocybe erubescens, als häufiges Synonym wird noch Inocybe patouillardii verwendet) zählt zur Familie der Schleierlingsartigen. Er gehört zu den gefährlichen Giftpilzen.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

  • Der Hut ist 2,5–8 cm breit, kegelig-gebuckelt, mit radialen Fasern. Der junge Pilz weist einen geschlossenen glockenförmigen Hut auf, dieser öffnet sich mit zunehmendem Alter und wird gelbbraun. Beim Aufschirmen reißt der Hut ein. Besonders bei trockenem Wetter und mit zunehmendem Alter verfärbt sich der Hut ziegelrot.
  • Die Lamellen sind weißlich bis rötlich später olivbraun, relativ eng zusammen stehend und ausgebuchtet am Stiel angewachsen. Die Lamellenschneiden sind blass.
  • Das Sporenpulver ist dunkelbraun. Die Sporen sind 9-14 × 5-87 μm groß und leicht nierenförmig
  • Der Stiel ist 4–6 cm lang, nie breiter als 1 cm, dünn, jung weiß, alt ziegelrot anlaufend, hutfarben, rotbraun faserig.
  • Das Fleisch ist weißlich, rot verfärbend.
  • Der Geruch ist im jungen Zustand obstartig, wird im Alter zunehmend dumpfsüßlich bis spermatisch.

Vorkommen

Der Ziegelrote Risspilz tritt in tiefen Lagen, selten über 500 Meter Höhe, auf. Vor allem erscheint er in Parkanlagen, unter Gebüsch und in Rasenflächen auf kalkhaltigen Böden vor allem bei Buchen und Linden von Ende Mai bis Anfang Juli.

Inhaltsstoffe und Gefährlichkeit

Der Ziegelrote Risspilz zeichnet sich durch einen recht hohen Gehalt an dem giftigen Alkaloid Muscarin – 0.037 % – aus, kann aber abhängig von Standort und Rasse stark abweichen. Die tödliche Giftmenge ist je nach Muscaringehalt in 40 – 500 g Frischpilz enthalten. Die Letalität beträgt 7,9 %.

Vergiftung

Die Symptome einer Vergiftung mit dem Ziegelroten Risspilz treten meist innerhalb weniger Minuten bis zwei Stunden nach der Aufnahme ein. Die genauen Symptome entsprechen dem Muskarin-Syndrom.

Verwechslung

  • Mairitterling (Caloybe gambosa): Am wahrscheinlichsten kann der Ziegelrote Risspilz mit dem ähnlichen Mairitterling verwechselt werden, da sich auch die Erscheinungszeiten überschneiden. Wichtigstes Unterscheidungsmerkmal ist der stark mehlige Geruch des Mairitterlings.

Literatur

  • René Flammer / Egon Horak: Giftpilze – Pilzgifte. Pilzvergiftungen. Ein Nachschlagewerk für Ärzte, Apotheker, Biologen, Mykologen, Pilzexperten und Pilzsammler. Schwabe, Basel, 2003. ISBN 3-7965-2008-1
  • Roth, Frank, Kormann: Giftpilze, Pilzgifte - Schimmelpilze, Mykotoxine. Nikol, Hamburg, 1990. ISBN 3-933203-42-2
 
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