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Zentrum für Molekulare Neurobiologie HamburgDas Zentrum für Molekulare Neurobiologie Hamburg (ZMNH) ist eine Forschungseinrichtung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) und hat sich seit der Gründung 1988 zu einem der führenden Grundlagen-Forschungszentren für Neurobiologie entwickelt. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
StrukturDas ZMNH besteht aktuell aus 4 Instituten, dem assoziierten Gründungsinstitut (bis zum 31. August 2005), sowie sechs unabhängigen Nachwuchsforschergruppen, die teils aus Haus- und teils aus Drittmitteln finanziert sind. Insgesamt sind 220 Menschen am ZMNH beschäftigt, wovon die Hälfte aus dem Ausland kommt. Die Position des Zentrumdirektors wird alle 3 Jahre an einen anderen Direktor der Kerninstitute übergeben. Geführt wird das ZMNH durch das Direktorium, in dem alle Institutsdirektoren, Vertreter der Nachwuchswissenschaftler und der Verwaltung zusammenarbeiten. Zentrumsdirektor: Prof. Dr. Olaf Pongs Kerninstitute Gründungsinstitut Forschergruppen GeschichteNach Bleibeverhandlungen mit dem damaligen Direktor der Abteilung Zellbiochemie Prof. Dr. Dietmar Richter wurde im Zuge der Errichtung des neuen „Instituts für Zellbiochemie und klinische Neurobiologie“ vereinbart, die Molekularbiologie bzw. Biotechnologie in Hamburg auszubauen. Diese Vereinbarung wurde 1987 mit der Gründung des ZMNH im Fachbereich Medizin der Universität Hamburg umgesetzt. Zum Gründungsdirektor wurde Dietmar Richter (Stellvertreter: Prof. Dr. Hartwig Schmale) berufen, der bis zur Einweihung des Zentrumsneubaus 1996 die Leitung des ZMNH inne hatte. Die Professoren Koch und Richter wurden vom damaligen ersten Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, Dr. Klaus von Dohnanyi aufgefordert, ein wissenschaftliches Konzept zu entwickeln, das sie im Dezember 1985 im Gästehaus des Senats den maßgeblichen Politikern der FHH vorstellten. In dieser „brain storm session“ konnten die Teilnehmer überzeugt werden,
Das vorgestellte Konzept zur Errichtung eines Forschungszentrums für Molekulare Neurobiologie in Hamburg sah dabei drei wesentliche Schwerpunkte vor:
Das vorgestellte Konzept nahm den späteren Aufschwung der Neurowissenschaften in den 90er Jahren (decade of the brain) vorweg und enthielt gleichzeitig strukturelle Reformaspekte der späteren Forschungspolitik, wie effektive Nachwuchsförderung oder dezentrale Organisation von Forschungseinrichtungen. Das Zentrumskonzept wurde 1986 von der Universität Hamburg, der Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg (FHH), und dem Drittmittelgeber, dem Bundesministerium für Forschung und Technologie gebilligt, wobei das finanzielle Konzept die anteilige Finanzierung durch die FHH (Finanzierung der Zentrumsinstitute) und den Bund (10-jährige Finanzierung der Juniorgruppen und der zentralen Einrichtungen) vorsah. Die Unterbringung des Zentrums war in einem Neubau vorgesehen. 1987 erfolgte die Gründung des Zentrums für Molekulare Neurobiologie (ZMNH) im Fachbereich Medizin der Universität Hamburg. 1988 konnte das Zentrum mit 5 Juniorgruppen seine Arbeit aufnehmen. Cornelis Grimmelikhuijzen war der erste, der von Heidelberg ans Zentrum berufen wurde; es folgten Eckart Gundelfinger, Thomas J. Jentsch, Craig Garner und Fritz Rathjen. Diese 5 Wissenschaftler trugen zusammen mit ihren Mitarbeitern die Bürde, die Labore einzurichten und das Zentrum zu entwickeln. In den folgenden Jahren folgte der weitere Aufbau des Zentrums, die vier Institutsdirektorinnen und -direktoren (Chica Schaller, Olaf Pongs, Thomas Jentsch und Melitta Schachner) konnten berufen werden. Da bereits früh entschieden wurde, den Start des Zentrums nicht mit der Erstellung des Neubaus zu koppeln, mussten die Juniorgruppen und die Institute in Interimsbauten untergebracht werden. Die beiden Interimsbauten – die jetzigen Institute für Humangenetik, Immunologie und die Abteilung Biochemie der Kinderklinik dienten dem Zentrum 8 Jahre lang als Arbeitsstätte. Die größte Schwierigkeit in der Geschichte des Zentrums war die Suche nach einem geeigneten Standort für den Neubau, der eine unmittelbare Anbindung zum UKE haben sollte. Der Wunsch der Wissenschaftler zusammen mit dem Heinrich-Pette-Institut für Experimentelle Virologie und Immunologie auf dem UKE-Gelände zu bauen, fand aus städtebaulichen Gründen keine Zustimmung. An der Lösung der in einem Stadtstaat besonders schwierigen Standortfrage versuchten sich nacheinander die Senatoren Klaus M. Meyer-Abich, Ingo v. Münch und schließlich erfolgreich Leonhard Hajen, mit dem Ergebnis, dass das Gebäude in der Martinistrasse/Ecke Falkenried errichtet und 1996 bezogen werden konnte. Bereits in der nicht immer einfachen Gründungsphase von 1987 bis 1996 setzte das Zentrum in vieler Hinsicht neue Maßstäbe: Die Einwerbung von Drittmitteln bei dem Bundesministerium für Forschung und Technologie (BMFT) und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) belief sich auf über 60 Mio DM. Forschungserfolge führten zu zahlreichen Auszeichnungen z. B. Verleihung des Leibniz-Preis an Thomas Jentsch 1995 bzw. zu Berufungen von ZMNH-Wissenschaftlern z. B. Rüdiger Veh (Humboldt-Universität Berlin), Cornelis Grimmlikhuizjen (University of Copenhagen), Craig Garner (Stanford University), Thomas J. Jentsch (Universität Hamburg), Eckart Gundelfinger (Universität Magdeburg) und Fritz Rathjen (Max-Delbrück-Zentrum für Molekulare Medizin, Berlin-Buch). Eine neue Generation von Junior-Gruppenleitern nahm 1994 ihre Arbeit auf Dietmar Kuhl, Michael Wegner und Roger Nitsch alle aus den USA kommend was wiederum die Bedeutung dieses Modells unterstreicht, junge Wissenschaftler aus dem Ausland zurückkehrend wieder in die hiesige Forschungslandschaft zu integrieren. Alle diese Wissenschaftler wurden mittlerweile ebenfalls auf Institutsdirektorien berufen (Wegner, Erlangen; Kuhl, FU Berlin; Nitsch; Zürich). Ebenso Maike Sander, die nun Assistant Professor an der University of California in Irvine ist, so dass mittlerweile die nächste Generation der Nachwuchsgruppenleiter (Bach, Hoppe, Kneussel, Kornau, Riethmacher, Schimmang) erfolgreich am ZMNH forscht. Die Gründungsphase endete mit dem Bezug des Neubaus und damit auch die Tätigkeit des Gründungsdirektors, der in seiner Rede zur Einweihung noch einmal festhielt: „Die Förderung durch Mittel der Stadt oder des Bundes war sicherlich eine wichtige Voraussetzung, die Forschungsdynamik in einer Einrichtung wie dem Zentrum grundlegend zu ermöglichen. Die Kreativität, Ideen und Initiative Einzelner sind jedoch gefragt, um das Zentrum in der nun folgenden, sicherlich nicht einfacheren Ausbausphase weiter zu gestalten.“ ForschungIn den letzten Jahren konnten als wesentliche Forschungsförderung von der Deutschen Forschungsgemeinschaft der Sonderforschungsbereich 444 (Grundlagen neuraler Kommunikation und Signalverarbeitung, Sprecher: Prof. Dr. Dr. Jentsch), der Sonderforschungsbereich 470 (Glycostrukturen in Biosystemen – Darstellung und Wirkung, Projektleiterin: Prof. Dr. Schachner), sowie das Graduiertenkolleg 255 (Neurale Signaltransduktion und deren pathologische Störung, Sprecherin: Prof. Dr. Schachner) und die überregionale DFG – Forschergruppe „intrazellulärer RNA – Transport“ (Sprecher: Prof. Dr. Dietmar Richter) etabliert werden. Die Forschungsschwerpunkte des ZMNH liegen in der Pathophysiologie des neuronalen und extraneuronalen Ionentransports (Jentsch), der funktionellen Charakterisierung von neu entdeckten Ionenkanälen (Pongs), der Funktion von Zellerkennungsmolekülen bei der Entwicklung und der Regeneration des Nervensystems (Schachner), der Identifizierung von Liganden für Orphan – G Protein gekoppelten Rezeptoren (Schaller) und der Reaktion von Neuronen auf extra – und intrazelluläre Signale (Richter).
Die Ergebnisse der obigen Forschungsbemühen und -verbünde werden regelmäßig in den renommiertesten Fachjournalen veröffentlicht, Prof. Jentsch und Prof. Schachner gehören zu den weltweit am häufigsten zitierten Wissenschaftlern. Die erfolgreiche Forschung schlägt sich in wichtigen Forschungspreisen nieder, beispielsweise in den Preisen an Prof. Jentsch im Jahr 2004 (Adolf-Fick-Preis für Physiologie und 2004 Homer W. Smith Award for Nephrology), dazu sind alle fünf Institutsdirektoren gewählte Mitglieder der EMBO. Wissenschaftlicher BeiratDer Beirat berät das Direktorium in der wissenschaftlichen Ausrichtung und evaluiert regelmäßig kritisch die wissenschaftliche Arbeit. Der Beirat besteht aus:
Ehemalige Mitglieder:
Forschergruppen
Kategorien: Neurologie | Pathologie | Biochemie |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Zentrum_für_Molekulare_Neurobiologie_Hamburg aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |